Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tatai, Franz
Band: 43 (1881), ab Seite: 119. (Quelle)
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Tatomir, Lucian (poln. Schriftsteller, geb. in Lemberg im Jahre 1830). Er besuchte in seiner Vaterstadt die unteren Schulen, das Gymnasium und die Universität und wendete sich schließlich der Schriftstellerei zu. Sein erstes Werk betitelte sich: „Mieszczanin Krakowski z XIV. wieku“, d. i. Der Krakauer Burger im 14. Jahrhunderte (Lemberg 1861, 12°.); durch diese nicht eben umfangreiche, aber mit großer Sorgfalt ausgeführte und auf gründliche Vorstudien der Vergangenheit des polnischen Volkes gestützte Arbeit machte sich der junge Autor bei seinen Landsleuten bekannt, und so übertrug man ihm denn schon im Jahre 1863 die Redaction der Zeitschrift „Mieszczanin polski, pismo dla nauki i zabawy“, d. i. Der polnische Bürger, Zeitung für Belehrung und Unterhaltung, von welcher jedoch in den Jahren 1863 und 1864 nicht mehr als drei Hefte herausgekommen sind. Hierauf gab er heraus: „Skarbniczka dziejów i rzeczy polskiej“, d. i. Schatzkästlein der Geographie, Geschichte und Literatur Polens, I, und II. Abtheilung (Lemberg 1863 und 1866, 8°.); der [120] erste Theil dieses Werkes enthält die physische Geographie Polens mit einer erklärenden Karte, der zweite, von welchem bisher der erste Band ausgegeben ist, behandelt die Geschichte Polens von deren Uranfang bis auf den Tod Kasimirs des Großen: – „O królu Kazimierzu Wielkim“, d. i. Von König Kasimir dem Großen (Lemberg 1868, Wild, 8°.), eine trefflich im Volkstone durchgeführte Darstellung der Geschichte dieses volksthümlichen Königs; – dann besorgte er eine polnische Uebersetzung von L. E. K. Gaultier’s „Allgemeiner Geographie“ nach deren vierter Auflage unter dem Titel: „Geografia powszechna. Wydanie czwarte etc.“ (Lemberg 1867, 8°.). Nun folgte sein Werk: „Przegląd najnowszych podróży i odkryć geograficznych“, d. i. Uebersicht der neuesten geographischen Reisen und Entdeckungen (Lemberg 1869), auf Grundlage der letzten Forschungen und Berichte zeitgenössischer Reisenden bearbeitet. Später wendete er sich der pädagogischen Richtung zu und trat an die Spitze des neu gegründeten Blattes „Szkoła“, d. i. Schule, in welchem die Reform des Unterrichtes und der Erziehung nach den neuesten Errungenschaften der Pädagogik angebahnt und gründlich erörtert wird.

Nehring (Władysław). Kurs literatury polskiej dla użytka szkół, d. i. Curs der polnischen Literatur zum Schulgebrauch (Posen 1866, Żupanski, 8°.) 2. 279. – Szczutek, d. i. Der Schalksnarr (ein Lemberger Spott- und Witzblatt, 4°.) 1876, Nr. 17.
Porträt. Lithographie im vorgenannten Blatte.