BLKÖ:Török von Enning, Johann
| Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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| Band: 45 (1882), ab Seite: 267. (Quelle) | |||
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10. Johann (gest. 7. Juni 1562), ein Sproß des erloschenen Geschlechts der Török von Enning (Enying). Ein Sohn des Belgrader Commandanten Valentin und der Christina Pákosi und Enkel Emmerichs, dessen bereits [S. 261, Nr. 4] gedacht wurde. Er war ein großer Held in den Kämpfen gegen die Türken und that sich besonders bei Lippa im November 1551 hervor. Als der Beglerbeg Mohamed Sokali, welcher Mitte October mit großer Heeresmacht 16 Schlösser, darunter auch Lippa, erobert hatte, nach Belgrad zurückgekehrt war, erschienen General Castaldo und Isabella Zápolya’s Rathgeber, der berüchtigte Mönch Martinuzzi, der, nachdem dieselbe auf seinen Rath Siebenbürgen an Ferdinand I. übergeben, es mit den Kaiserlichen hielt, vor Lippa. Mit großer Macht griffen sie diese Veste an, wurden aber wiederholt zurückgeschlagen. Ferdinand Botto, ein spanischer Fahnenträger, die spanischen Hauptleute Encinello und Villandrada, die beiden Grafen Felix und Baptist Arco, welche die Deutschen befehligten, sowie Nádasdy, verrichteten Wunder der Tapferkeit. Martinuzzi selbst sprang, als die Türken die stürmenden Spanier und Deutschen neuerdings zurückwarfen, aus dem Zelte, in welchem er mit Castaldo getafelt, ohne Kutte, im grünen Waffenrocke heraus und ging an der Spitze der auf seinen Befehl abgestiegenen ungarischen Reiter zum Sturme vor. Johann Török hatte im Zweikampf mit einem vornehmen Türken sieben Wunden empfangen, ließ aber nicht von seinem Gegner ab, bis er denselben niedergehauen. Solch vereinter todesverachtender Tapferkeit gelang es, nach neuntägigem blutigstem Kampfe, die Veste zur Uebergabe zu zwingen, worauf Martinuzzi, sonderbar genug, da die Belagerten sich unter den härtesten Bedingungen hatten ergeben müssen, einen zwanzigtägigen Waffenstillstand abschloß, der freilich ganz zu den weiteren Absichten des Verräthers paßte. Johann Török pflanzte mit seiner Gattin Barbara Balassa das Geschlecht fort, das aber schon mit seinem Enkel Johann erlosch. –