Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 222. (Quelle)
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Szlegl, Cornel (Historienmaler, geb. in Lemberg im Jahre 1817, gest. ebenda am 22. Juli 1870). Ohne Zweifel entstammt er einer deutschen Familie, welche in Galizien sich ansässig gemacht und ihren gut deutschen Namen Schlegel, unter welchem unser Künstler auch in Müller-Klunzinger’s „Künstler aller Zeiten und Völker“ aufgenommen ist, in Szlegl und gar Szlegiel verunstaltet hat. Cornel, der seine ersten Studien in seiner Heimat machte und wenn wir nicht irren, einige Zeit ein Schüler Reichan’s [Bd. XXV, S. 160) war, genoß, obwohl er in dem 1857 erschienenen Werke Rastawiecki’s über die polnischen Maler noch nicht aufgenommen ist, doch schon in den Vierziger-Jahren, in welchen Herausgeber dieses Lexikons ihn persönlich kennen lernte, in Lemberg einen ziemlichen Ruf als Künstler, er malte damals vorzugsweise Landschaften und hatte von einer in den Jahren 1839 und 1840 nach Böhmen unternommenen Kunstreise eine volle Mappe landschaftlicher Studien, Ansichten böhmischer Städte, Gegenden, Schlösser und Ruinen mitgebracht, unter denen namentlich seine Ansicht von Karlstein hervorzuheben ist. In der Folge ging er nach München, wo er sich der Genremalerei zugewendet haben wird, welcher er bis zum Uebergange zur eigentlichen Historienmalerei huldigte. Größerer Aufmerksamkeit erfreute sich der noch junge Künstler mit der in Lemberg erfolgten Ausstellung seiner beiden Bilder: „Piast und Rzepicha“ und „Elend und Ueberfluss“. Auch sein „Ecce homo“, „Ein Abend am Kamin“, Scene aus dem Leben Pulawski’s, und „Die Erscheinung der Engel vor Piast“, welche auf der Krakauer Ausstellung 1856 zu sehen waren, erweckten einiges Interesse. Besonders lebhafte Theilnahme[WS 1] aber wendete sich ihm zu bei der Vorführung seines großen historischen Genrebildes: „König Sabieski, nach dem Entsatze Wiens heimkehrend, wird an der Grenze seines Landes von dem Volke empfangen; der König führt mit der schönen Schmiedin von Jaworow den Reigen an, die Königin nimmt die Huldigungsgeschenke entgegen“. Das Bild, nach einer köstlichen historischen Skizze des Dichters Vincenz Pol concipirt, machte den Namen des Künstlers bald populär, der Stoff war ebenso glücklich gewählt, als mit Sorgfalt und genauer Kenntniß der damaligen Trachten ausgeführt. Es war später, im November 1868, auch im österreichischen Kunstverein ausgestellt und mit dem Preise von 1400 fl. bewerthet. Die bisher angeführten Gemälde Szlegl’s sind die bekanntesten; in den späteren Jahren malte er namentlich für ruthenische Kirchen Heiligenbilder im byzantinischen Style und Bildnisse. Szlegl war kein großes, aber ein gefälliges Talent.

Die Künstler aller Zeiten und Völker.... Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt und beendigt von Dr. Karl Klunzinger und A. Seubert (Stuttgart 1860, Ebner und Seubert, gr. 8°.) Anhang S. 384. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XV, S. 267.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Theilname.