BLKÖ:Szathmáry-Pap, Michael

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 41 (1880), ab Seite: 205. (Quelle)
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Szathmáry-Pap, Michael (gelehrter protestantischer Theolog, geb. in Ungarn im Jahre 1734). Gleich anderen protestantischen Jünglingen seiner Heimat wanderte auch er nach Beendigung der Vorbereitungsstudien in das Ausland. [206] um an berühmten Hochschulen daselbst den Wissenschaften obzuliegen. Zu Genf, Utrecht und Leyden vornehmlich im Griechischen, Hebräischen, Syrischen und Arabischen gründlich gebildet, übernahm er 1767 die Professur der Theologie und Kirchengeschichte am reformirten Collegium zu Klausenburg. Als im Jahre 1776 der durch seine Stiftungen denkwürdige Michael Abod Ajtai, seit 1737 Professor an dem in großem Rufe stehenden reformirten Collegium zu Nagy-Enyed (Straßburg in Siebenbürgen), das Zeitliche gesegnet hatte, wurde Szathmáry-Pap zu dessen Nachfolger beschieden. Er galt als großer Gelehrter, und die Preise und Anerkennungen, welche ihm für seine wissenschaftlichen Arbeiten zutheil wurden, bekräftigen dieses Urtheil über ihn. So z. B. ward seine, auch im Druck erschienene Beantwortung der von der Harlemer gelehrten Gesellschaft aufgestellten Preisfrage: „Qualis fuit status ecclesiae christianae, praecipue Orientalis tempore Mohamedis“, mit dem Preise von hundert Ducaten gekrönt. Bei der Bewerbung um die sogenannte Stolp’sche Stiftung im Jahre 1785 war er allerdings nicht Sieger, als welcher der Stuttgarter Professor Johann Schwab hervorging, sondern es wurde ihm nur das Accessit zuerkannt; die Jenaer „Gelehrte Zeitung“ nahm aber keinen Anstand, in Nr. 29 d. J. offen auszusprechen, daß seine Arbeit die bessere sei. Zwei Jahre später, 1787, erhielt er den zweiten Preis im Haag, dagegen 1790 daselbst den ersten, welcher in einer von dem Prinzen von Oranien gestifteten goldenen Denkmünze im Werthe von hundert Ducaten bestand. Alle vier Preisabhandlungen sind in lateinischer und holländischer Sprache im Druck erschienen. Die letzte, 1790 erschienene führt den Titel: „Dissertatio historico-theologica, qua ostenditur, quomodo quantumque conatus adversariorum doctrinae christianae a prima ejus informatione ac deinceps profuerint augendae ipsius evidentiae et certitudini“(Amsterdam 1791, 8°.). Auch wurden von seinen zahlreichen, in magyarischer Sprache gehaltenen Leichenreden jene auf Stephan Bánffy, auf Adam, Alexander und Paul Bethlen, auf Polyxena Daniel, Michael Intze, Stephan Kemény, Elisabeth Kún, Samuel Nalatzi, Sara Pataki, Sigmund Radnotfai, Peter Tortzokoi, Johann Tsomós, Nicolaus Vass, Georg Verostói und Franz Vesselényi durch den Druck veröffentlicht. In seinem Nachlasse fanden sich außer einigen kirchenrechtlichen Arbeiten auch mehrere literarhistorische. Ueber das Jahr seines Todes konnte ich keine Nachrichten auffinden, doch mochte derselbe wohl vor Ablauf des 18. Jahrhunderts eingetreten sein.

Schuler von Libloy (Friedrich), Kurzer Ueberblick der Literaturgeschichte Siebenbürgens von der ältesten Zeit bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts. Sylvestergabe für Gönner und Freunde (Hermannstadt 1857, Georg von Closius, 8°.) S. 87 und 88. [Diese ungemein inhaltreiche Schrift Schuler’s, als Sylvestergabe eben oft kürzer als wünschenswerth gefaßt, ist nicht im Buchhandel erschienen.]