Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fekete-Szabó, Ida
Band: 41 (1880), ab Seite: 118. (Quelle)
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10. Georg Szabó (geb. zu Totis in Ungarn um das Jahr 1841). Ein ungarischer Bauernsohn, der trotz inständigen Verlangens, die Schule zu besuchen, von seinem Vater unerbittlich beim Landbau zurückgehalten wurde. Im November 1857 sollte er eines Tages wieder zur Feldarbeit gehen, und schon standen Pferd und Wagen bereit, als er dem Vater ein Blatt Papier in die Hände drückte. Dieses Blatt aber enthielt in ungarischen Versen – voll Sinnigkeit und Innigkeit – seinen Herzenswunsch, die Schule besuchen zu dürfen. Er erklärte in diesem Gedichte, welches die unten bezeichnete Quelle in wörtlicher Uebersetzung mittheilt und das ganz vom Geiste einfacher, aber sehr wirksamer Naturpoesie durchweht ist, daß sich sein Geist, wie der Obstbaum, wie die Knospe der Sonne sich zuwende, nach dem Lichte der Wissenschaft sehne. Er verlange nicht Grabscheit und Sense, er verzichte auf sein ganzes Erbe, aber er wolle lernen, und wenn ihm die Eltern diesen Herzenswunsch versagen, werde er zeitlebens unglücklich sein. Zum Glücke kamen einige Magnaten zur Kenntniß dieses Wunsches des Knaben, und es wurden nun Mittel getroffen, daß der junge Naturdichter auf dem Collegium zu Pápa seinen Wissensdurst befriedigen konnte. Wie sich seither die Geschicke dieses lernbegierigen Georg Szabó entwickelt haben, ist nicht bekannt. [Oesterreichisches Morgenblatt. Herausgegeben von Isidor Gaiger (Prag, Fol.) 1858, Nr. 4, in der Rubrik „Miscellen“: „Ein Naturdichter“.] –