Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Stupnicki, Hippolyt
Band: 40 (1880), ab Seite: 205. (Quelle)
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Stupfel, Alois Joseph (Benedictiner, geb. zu Bruchsal im Hochstift Speyer am 13. April 1777, gest. zu Gainfahrn nächst Baden bei Wien am 19. November 1825). Sein Vater stand als Hofrath in Diensten des Fürstbischofs von Speyer und wanderte in Folge der französischen Revolution nach Wien aus. Der Sohn Alois Joseph trat am 3. December 1796 als Novize in das Benedictinerstift Melk, legte am 14. Mai 1801 die feierlichen Ordensgelübde ab und wurde am 16. August d. J. zum Priester geweiht. Der Seelsorge sich widmend, kam er 1802 als Cooperator nach Haugsdorf, in gleicher Eigenschaft am 25. October d. J. nach Lassen, im April 1803 nach Gainfahrn. 1809 wurde er als Pfarrer nach Matzendorf und als solcher schon im folgenden Jahre nach Gainfahrn berufen, wo er durch 16 Jahre, bis an seinen im Alter von erst 48 Jahren erfolgten Tod, wirkte. Als Schriftsteller machte er sich durch die deutsche Uebersetzung eines Werkes des Straßburger Bischofs J. F. M. Le Pappe de Trévern bekannt, welches seinerzeit in geistlichen Kreisen einiges Aufsehen erregte. Es ist nämlich dessen „Discussion amicale sur l’église anglicane et en général sur la réformation, rédigée en forme de lettres écrites en 1812 et 1813“, welche zuerst anonym mit der Bezeichnung par un licencié de la maison et société de Sorbonne zu London 1817 bei R. Inigné in 2 Bänden in 8°. (und erst später in Paris bei Patey) erschien. Stupfel veröffentlichte seine Uebersetzung unter folgendem Titel: „Freundschaftliche Erörterung über die Kirche von England und die Reformation überhaupt. Der Geistlichkeit aller protestantischen Bekenntnisse zugeeignet von dem Abbé de Trévern, vormaligem Generalvicar zu Langers und Mitglied der Sorbonne. Nach dem Französischen der 1817 zu London erschienenen Originalausgabe. 2 Bände in 4 Abtheilungen (Wien 1821 und 1822, Wimmer, 8°.). Auch wird ihm die Autorschaft der nach seinem Ableben erschienenen Schrift: „Was ist der Ablaß? Bei Gelegenheit des angekündigten Jubiläums für 1825. Von einem Landpfarrer der Wiener Erzdiöcese“ (Wien 1826, Wimmer, gr. 8°.) zugeschrieben. Stupfel war auch ein beliebter Kanzelredner.

Porträt. Unterschrift: Alois Joseph Stupfer, I Kapitular des Stiftes Mölk, | Pfarrer zu Gainfahrn. | Mauke pinx. et lith. Gedruckt bei Laurenz Herr (gr. 4°.).