BLKÖ:Straszewski, Florian

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 39 (1879), ab Seite: 296. (Quelle)
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Straszewski, Florian (Bürger der Stadt Krakau, geb. zu Koczmerow im Jahre 1766, gest. zu Krakau 2. März 1847). Oft wurde durch die Wechselfälle der Zeiten, namentlich durch die Kriege zu Beginn des laufenden [297] Jahrhunderts, die ehemalige Hauptstadt Polens stark in Mitleidenschaft gezogen, so daß es ihr immer an Mitteln zur Verschönerung ihres Aeußeren gebrach. Nachdem sie zur Freistadt erklärt worden war, beschloß man wohl die Herstellung von öffentlichen Anlagen außerhalb des Stadtmauerringes, aber obgleich mit den Arbeiten hierzu bereits 1817 begonnen wurde, konnten dieselben doch erst in rechten Gang kommen, als Straszewski in uneigennützigster Weise die Ausführung des Unternehmens auf sich nahm. Jedoch nicht allein nach dieser Seite hin erwarb er sich ein großes Verdienst um die Stadt, er sorgte auch dafür, daß, was er bei Lebzeiten begonnen, nach seinem Tode fortgesetzt werde, und stiftete in seiner letztwilligen Anordnung das ansehnliche Capital von 3000 Stück Ducaten, mit dessen Interessen die neuen Anlagen der Stadt stets in gutem Stande erhalten werden sollten. Die Gemeinde ehrte das Andenken ihres braven Bürgers in doppelter Weise. Noch bei seinen Lebzeiten ließ sie auf ihn eine Denkmünze prägen, mit deren Ausführung der berühmte Wiener Medailleur Joseph Daniel Böhm betraut wurde, und als mehrere Jahre nach seinem Ableben in Krakau ein neuer Stadttheil, die Vorstadt „Neue Welt“ entstanden war, erhielt eine Straße daselbst Straszewski’s Namen. Man wollte sein Andenken überdies durch eine marmorne Gedenktafel ehren, welche man im Mauerwerk des durch sein Alter und seine Gestalt interessanten Florianer Thores anzubringen gedachte. Hierzu aber kam es nicht. Dagegen widmete ein Localdichter unserem Straszewski einige Verse, welche in der „Krakauer Zeitung“ (Gazeta Krakowska) 1824, Nr. 36 erschienen. Der Wohlthäter Krakaus liegt auf dem allgemeinen Friedhofe daselbst begraben.

Grabowski (Ambrozy), Kraków i jego Okolice. Opisał historicznie, d. i. Krakau und seine Umgebung; historisch beschrieben – – (Krakau 1866, D. G. Friedlein, br. 8°.) S. 36 und 331, Anmerkung 14.
Medaille auf Straszewski. Avers: Sein Brustbild mit der Aufschrift: „Florianowi Straszewskiemu za ofiare i trudy w upięknieniu miasta“ (d. i. Dem Florian Straszewski für seine Opfer und Mühen um die Verschönerung der Stadt). – Revers: Das Wappen der Stadt Krakau mit der Schrift: „Senat i lud krakowski r. 1838“, d. i. Senat und Volk von Krakau 1838).
Grabdenkmal. Der Sarkophag auf dem Denkmale, das der Bruder Straszewski’s demselben auf dem Krakauer Friedhofe hatte setzen lassen, zeigt folgende Inschrift, auf einer Seite: „Florianowi Straszewskiemu | którego długi żywot | upływał na poświęceniu | Dla krewuych i przyjaciół | Tudzież dla dobra i ozdoby tego miasta | wdzięczny brat | Józef Straszewski | położyl“, d. i. Dem Florian Straszewski, dessen langes Leben dahinfloß, gewidmet seinen Verwandten und Freunden, wie auch zum Besten und zum Schmucke dieser Stadt, von dem dankbaren Bruder Joseph S. errichtet). Auf der anderen Seite: „Urodil sie w Koczmerowie R. P. 1766 | zgasł w Krakowie dn. 2. Marca R. P. 1847“ (d. i. Geboren zu Koczmerow im Jahre des Herrn 1766, gest. zu Krakau am 2. März im Jahre des Herrn 1847).
Porträt. Dasselbe trägt als Unterschrift die folgenden Verse: „On swym wplywem i pracą wzniósł piękność Krakowa | Hojnościa zabiczpieczal ze ją czas dochowa“ (deutsch: „Seiner Sorg’ und Müh’ verdankt Krakau den Schmuck um seine Mauern | Und durch seine Spende wird derselbe noch in Zukunft dauern“).