Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 39 (1879), ab Seite: 201. (Quelle)
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Stotter, Joseph (Bürger und Magistratsrath, geb. in Innsbruck im Jahre 1817, gest. daselbst am 12. November 1872). Als mit dem Umschwung der Zeiten auch dem Bürger das Recht eingeräumt wurde, in öffentlichen Angelegenheiten mitzusprechen, suchte er als Bürger und Handelsmann von Innsbruck in einer den Forderungen der Gegenwart entsprechenden Weise für das öffentliche Gemeindeleben zu wirken. Schon lange ein Mann des Vertrauens seiner Mitbürger, wurde er im Jahre 1860 zum Gemeinde- und Magistratsrath gewählt, und aus dieser Periode datiren mehrere seiner Maßnahmen, welche ihm ein ehrenvolles Andenken sichern. Als Local-Schulaufseher zu Dreiheiligen überwachte er den Unterricht in der Volksschule und interessirte sich besonders für die Errichtung von Fröbel’schen Kindergarten. Längere Zeit versah er auch das Amt eines Unterschützenmeisters am Landes-Hauptschießstande, und im Jahre 1866 wählte ihn die Bürgerschaft zum Hauptmann der Stadtwehr. Die Verschönerung der Stadt, in der er lebte, lag ihm sehr am Herzen, und in seiner Stellung war es ihm vergönnt, derselben zu einer monumentalen Zierde zu verhelfen, indem ihm die Idee zum Bau des Brunnens auf dem Margarethenplatze, zur Erinnerung an die 500jährige Vereinigung Tirols mit Oesterreich, ihre Entstehung verdankt. Ihre Verwirklichung sollte er nicht mehr erleben. Einer Krankheit, die ihn befiel, folgte der Tod so plötzlich, daß der allein stehende Mann über sein ansehnliches Vermögen nicht mehr verfügen konnte, da, er sonst gewiß [202] einen Theil desselben communalen und wohlthätigen Zwecken gewidmet hätte. Die Theilnahme, welche dem Verblichenen im Tode bewiesen wurde, zeigte, wie er bei Lebzeiten in Ehren stand.

Bote für Tirol und Vorarlberg, 14. November 1872, Nr. 263, S. 1819.