BLKÖ:Stoll, Franz (Guitarre-Virtuos)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 39 (1879), ab Seite: 156. (Quelle) | |||
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Emanuel Förster [Bd. IV, S. 273] Unterricht in der Composition genommen, faßte er den Entschluß, sich ganz der Musik zu widmen, und begann Guitarre-Concerte zu geben. Er [157] machte große Kunstreisen durch Deutschland, Frankreich, Holland, Rußland, und im Jahre 1836 traf er wieder in Wien ein, wo er mehrere Concerte gab, in welchen ihm die Kritik sogar die Palme über seinen einstigen Lehrer Giuliani zuerkannte. Die Blätter von damals, welche über seine Concerte berichteten, nannten ihn geradezu den „Paganini der Guitarre“. Aber auch im Auslande, namentlich am sächsischen Hofe, hatte er die glänzendsten Triumphe zu verzeichnen. Stoll hat auch Einiges für die Guitarre componirt. In diesen Compositionen spricht sich Genialität in Erfindung wie in der Behandlung des Instrumentes aus. Im Stich ist davon nur Weniges erschienen und dem Herausgeber sind bekannt: „Lituana. Passo caratteristico“ und „Variationen über „Ja ich lob’ mir die Stadt“ aus „Der Bauer als Millionär“, welche die Opus-Nummer 9 tragen. Von Wien aus setzte Stoll seine Kunstreisen fort und ließ sich zuletzt in Amsterdam bleibend nieder, wo er bereits in den Vierziger-Jahren gestorben sein soll.
Stoll, Franz (Guitarre-Virtuos, geb. zu Schönbrunn nächst Hietzing bei Wien am 26. April 1807, gest. zu Amsterdam in den Vierziger-Jahren). In früher Jugend erlernte er aus Neigung das Guitarrespielen, worauf er sich mit um so größerem Eifer verlegte, je schönere Fortschritte er darin machte. Um die Meisterschaft in dieser Kunst zu erlangen, wurde er ein Schüler des berühmten Maurus Giuliani, der eben damals in Wien durch sein wahrhaft bewunderungswürdiges Guitarrespiel die allgemeine Aufmerksamkeit erregte und für längere Zeit der Held des Tages war. Bei Giuliani, der sich noch viele Jahre (1807–1813) in Wien aufhielt, eignete er sich vollendete technische Fertigkeit im Spiele an und nachdem er bei- Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Für Künstler, Kunstfreunde und alle Gebildeten. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorff (Offenbach 1861, Joh. Andre, gr. 8°.), Bd. III, S. 660. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex.-8°.) S. 803. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 327. – Hanslick (Eduard), Geschichte des Concertwesens in Wien (Wien 1869, Braumüller, gr. 8°.) S. 345.
- Porträt. Unterschrift: „Franz Stoll“. Kitzerow fec.. Gedruckt im lithographischen Institute von Charles Fuchs in Hamburg (Lithographie in Fol.).