BLKÖ:Sternheim, Karl Friedrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sternheim, Joseph
Band: 38 (1879), ab Seite: 307. (Quelle)
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2. Karl Friedrich (geb. zu Schäßburg 1818, gest. ebenda 24. Februar 1850), ein Sohn Karl Leopolds, emeritirten Schäßburger Bürgermeisters. Beendete 1839 das Gymnasium in seiner Vaterstadt, bezog dann die Wiener Hochschule, wo er bei seiner Neigung zur Naturwissenschaft Medicin studirte und 1846 daraus und aus der Chirurgie die Doctorwürde erlangte. Nach einer durch Deutschland unternommenen wissenschaftlichen Reise kehrte er in seine Heimat zurück und ließ in Schäßburg als praktischer Arzt sich nieder. Als Schäßburg [308] am 16. Februar 1849 von Insurgenten unter Bem bedroht war, begleitete er seine siebzehnjährige Schwester Rosa auf der Flucht nach Hermannstadt, welche aber, da auch dort keine Sicherheit war, über den Rothenthurmpaß in die Walachei bis Bukarest ausgedehnt wurde. Am 4. August kehrten die Flüchtigen nach vielen Reisebeschwerden zu ihren Eltern heim. Rosa, die bereits auf der Reise erkrankt war, starb wenige Tage nach ihrer Heimkehr, am 7. August, an der Cholera. Ihr Bruder Karl Friedrich versah nun seinen ärztlichen Dienst und leistete im Spitale, wo der Typhus herrschte, anstrengenden Dienst, bis er selbst dem Spitalstyphus am 24. Februar 1850, erst zweiunddreißig Jahre alt, erlag. Nach beendeten medicinischen Studien gab S. anläßlich seiner Doctor-Promotion heraus die Schrift „Uebersicht der Flora Siebenbürgens, den neuesten Forschungen gemäß nach Prof. Endlicher’s Genera plantarum in natürliche Familien geordnet...“ (Wien 1846, Ueberreuter), auch mit lateinischem Titel: „Dissertatio inaug. botanica exhibens floram succinctam M. Transsylvaniae etc.“, jedoch die Abhandlung ist deutsch geschrieben. Sternheim sucht darin ein Bild der Vegetation Siebenbürgens zu geben, hebt das Eigenthümliche und Seltenere derselben besonders hervor und ergänzt die Aufzählung durch Aufnahme aller jener Pflanzen, welche in Dr. Baumgartens „Enumeratio“ fehlen. –