BLKÖ:Sternberg, Stephan Georg

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sternberg, Stephan
Band: 38 (1879), ab Seite: 282. (Quelle)
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39. Stephan Georg (gest. 15. December 1625), vom Aste Sternberg-Konopist. Ein Sohn Zdeněks und Katharina Repickas vom Sudomeř und Bruder des Oberstburggrafen Adam [S. 270, Nr. 2], war Präsident der königlich böhmischen Kammer und seit 1603 der Krone Böhmens deutscher Lehenshauptmann. Er bekannte sich zur evangelischen Kirche nach der böhmischen Confession und war im Jahre 1608 bei den Verhandlungen über Erlangung des Majestätsbriefes zur freien Religionsübung der Sprecher der protestantischen Stände im Landtage und der ständischen an den König unmittelbar gerichteten Repräsentationen und Deputationen. Aber sein Verhalten erschien seinen Committenten zu gemäßigt, sie entzogen ihm ihr Vertrauen und wählten an seine Stelle Wenzel Budowec von Budowa. An den späteren stürmischen Ereignissen des Jahres 1618 nahm er keinen Theil wie denn überhaupt die Sternberge sich von allen diesen aufrührerischen Vorgängen fern gehalten und treu zum Könige gestanden hatten. Stephan Georg war wiederholt vermält, zuerst mit Elisabeth von Talmberg, dann mit Veronika von Weitmühl. Nachdem Stephan Georg im December 1625 gestorben, verließ seine Witwe Veronica mit ihren beiden Töchtern Maria Elisabeth und Franziska Maximiliana in Folge des Religionsedictes vom Jahre 1627 Böhmen, zog nach Meißen und starb dort im Exil. Die Brüder Adam und Johann traten gemeinschaftlich das väterliche Erbe an. Adams Nachkommenschaft erlosch mit seinen Kindern. Jene Johanns blüht fort. – Zum Andenken an seine zweite Ehe sind in Kupfer und Silber geprägte Jettons vorhanden. Avers zeigt das Wappen mit folgender Umschrift: „SSTEFFAN: GIRZY: Z: SSTERNBERKA: G.(eho) M.(ilosti) C.(ísřaské) RAD:(da).“. Revers: Wappen, zu dessen Seiten 16–00. Umschrift: „WERONYKA . SSTERNBERKOWA . Z . WEYTMILE“ Es gibt auch Exemplare, auf denen auf der Aversseite das Wort „RADDA“ ganz und nicht abgekürzt (RAD.) und auf der Reversseite am Ende der Umschrift über dem Pfauenwedel des Helmschmuckes zwei Punkte sich befinden. –