BLKÖ:Stentzsch, Georg Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 38 (1879), ab Seite: 203. (Quelle) | |||
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Khevenhüller [Bd. XI, S. 225] München genommen, setzte er Stentzsch zum Commandanten der Stadt ein; dieser aber verließ am 29. April 1742, nachdem er Nachricht von dem Heranrücken der Armee des Herzogs von Harcourt erhielt, mit seiner Besatzung eiligst die Stadt, ohne sich die Rückkehr vorzubehalten oder sonst entsprechende Vorkehrungen zu treffen, und schickte, nachdem er eine Stunde von München entfernt war, die Schlüssel der Stadt zurück. Als der Feldmarschall Graf Khevenhüller diesen, eines Generals unwürdigen Vorgang erfuhr, gab er sofort dem General Bärnklau [Bd. 1, S. 117] Befehl, mit dem ganzen Corps nach München zurückzukehren und die Stadt von neuem zu besetzen. Wider Stentzsch aber wurde in Wien eine strenge Untersuchung angeordnet. Der Feldmarschall beschränkte sich jedoch darauf, den General nach Tirol zurückzuschicken, wo er vordem commandirt hatte, und so nahm Stentzsch im April 1743 sein internes Commando in Tirol wieder ein. Im Jahre 1756 rückte er zum Feldzeugmeister vor und starb auch als solcher im Jahre 1761.
Stentzsch, Georg Freiherr (k. k. Feldzeugmeister, Geburtsjahr unbekannt, gest. im Jahre 1761). Trat in jungen Jahren in die kaiserliche Armee und war im Jahre 1729 Oberst bei Nikolaus Pálffy-Infanterie, heute Nr. 8. Zu Anbeginn des Jahres 1734 Commandant der Festung Tortona in Sardinien, vertheidigte er diese Festung längere Zeit, mußte aber am 6. Februar d. J. sich mit Accord ergeben. Im folgenden Jahre hielt er sich in dem belagerten Mirandola gegen die Spanier 42 Tage lang mit großer Ausdauer und Tapferkeit und brachte dem Feinde ansehnliche Verluste bei, bis derselbe Ende August in den Besitz der Festung gelangte. Im September 1735 wurde er zum General-Major ernannt. Am 19. März 1749 wurde er Feldmarschall-Lieutenant und im September g. J. commandirender General in Tirol. Im österreichisch-bayerischen Erbfolgekriege rückte er im Februar 1742 aus Tirol gegen Bayern vor, griff Ende März den bayerischen General Mertz in Reichenhall an und zwang denselben mit der ganzen 1302 Mann starken Besatzung zur Capitulation. Nachdem Feldmarschall Graf- Thürheim (Andreas Graf), Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun 1677–1748. Eine militärisch-historische Lebensskizze (Wien 1877, Braumüller, 8°.) Seite 364.