BLKÖ:Stadion, Franz Conrad Graf (Fürstbischof)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 37 (1878), ab Seite: 28. (Quelle)
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7. Franz Conrad Graf S. (geb. 29. August 1679, gest. 6. März 1757). Der älteste Sohn des Grafen Johann Philipp Joseph aus dessen erster Ehe mit Anna Maria Eva von Stromberg. Am 18. October 1688 erhielt er, noch nicht zehn Jahre alt, die von Philipp Wilhelm von Boyneburg resignirte Dompräbende zu Würzburg. am 27. September 1719 wurde er in das Capitel aufgenommen, den 5. September 1729 zum Dompropst und am 16. Juli 1737 zum Propst des Collegiatstiftes Haug erwählt. Er war Cancellarius perpetuus der Universität Würzburg und kurmainzischer Geheimrath. Im Namen seines Großoheims Lothar Franz Graf von Schönborn [Band XXXI, S. 138, Nr. 14], Kurfürsten von Mainz, hatte er am 4. December 1720 die Reichslehen über das Hochstift Würzburg empfangen. auch war er Kammer-Präsident zu Würzburg. Zu Bamberg wurde er am 29. November 1692 als Domherr aufbeschworen, im Jahre 1723 zum Domdechant und am 24. Juli 1753 zu in Fürstbischof erwählt. Kaum vier Jahre versah er die bischöfliche Würde, denn schon 1757, im Alter von 78 Jahren raffte ihn der Tod hin. Fürst-Bischof Franz Conrad zählt zu den erleuchteten und hervorragenden Kirchenfürsten der Bamberger Diöcese. Man rühmt seine historischen, juridischen und politischen Kenntnisse. Die wichtigste Handlung seiner kurzen Regierung ist aber sicher die Veräußerung des Bambergischen Besitzthumes in Kärnthen. Kaiser Heinrich II., der Stifter des Bisthums, hatte demselben, neben vielem Anderen. einen sehr umfangreichen Besitz in Kärnthen. die Stadt Villach, Wolfsberg, Feldkirchen, St. Bernhard, sehr viele Dörfer geschenkt und übte Bamberg über achthalbhundert Jahre darin alle landesherrlichen Rechte aus. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich an den Besitz dieser fernen Ländereien mannigfache Uebelstände geknüpft, welche endlich die Veräußerung derselben wünschenswerth machten. Die Veräußerung kam denn auch im Jahre vor dem Ableben des Bischofs, 1756, zu Stande. Bamberg hatte diese auswärts gelegenen Güter so lange fast ohne allen vortheilhaften Einfluß auf seine Aerarial-Verhältnisse besessen. „Vielleicht wären“, meint der Historiograph Bamberg’s, Jaeck, „ohne diesen Besitz die Bamberger Bischöfe weniger dem Neide und den Hofcabalen anderer deutscher Städte ausgesetzt gewesen, wodurch nicht selten selbst Bamberg’s innere Ruhe gestört worden sein mag“. [Jung (Johann), Imago veri principis ad consecrationem episcopi et principis Bambergensis F. C. de Stadion (Bamberg 1753, Fol.).] –