BLKÖ:Sprinzenstein, das Haus, Wappen

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sprinzl, Joseph
Band: 36 (1878), ab Seite: 291. (Quelle)
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III. Wappen der Sprinzenstein. Das ursprüngliche Wappen der Sprinzenstein, welches der Ahnherr des Geschlechtes Paul Riccio erster Freiherr von Sprinzenstein führte, bestand aus einem getheilten und unterhalb gespaltenen Schilde. Im oberen goldenen Felde war ein wachsender, rechtsgewendeter, schwarzer, gekrönter Greif zu sehen, der in seinen Pranken einen grünen Zweig mit drei silbernen Glockenblumen hält. Im rechten unteren Felde befanden sich in Roth drei naturfarbene, n. A. silberne rechtsgekehrte Igel (zwei über einen), auf italienisch riccio, im Plural riccii; im linken unteren blauen Felde sah man zwei goldene schrägrechte Balken. Auf dem Schilde ruhte ein Helm mit einem Greif wie im Schilde. Die Helmdecken waren schwarz, mit Gold belegt. – Das heutige Wappen besteht aus einem quadrirten Schilde mit Mittelschild. Im ersten goldenen Felde ist ein wachsender, gekrönter, linksschauender, schwarzer Greif, der mit den Pranken einen grünen Zweig mit drei silbernen Glockenblumen hält [es war das Stammwappen des alten uradeligen italienischen Geschlechtes der Ricci]. Im zweiten und dritten blauen Felde sind zwei goldene schrägrechte Balken sichtbar [auch noch zum Ricci’schen Stamm-Wappen [292] gehörig]; im vierten silbernen Felde ist auf einem dreispitzigen natürlichen Felsen ein nach rechts sehender naturfarbener Vogel, Sprinz (kleiner Habicht, Sperber), sichtbar [Wappen der Herrschaft Sprinzenstein]. Mittelschild. Im rothen Felde ein wachsender weißer Ochs mit goldenen Hufen und Hörnern [Wappen des tirolischen Adelsgeschlechtes der Jöchl zum Jöchelsthurm, seit der Ehe des Hieronymus Sprinzenstein [S. 285, Nr. 12] mit Helene Jöchl von Jöchelsthurm]. Auf dem Schilde ruhen drei gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des mittleren Helmes wächst, ins Gesicht gestellt, der Ochs des Mittelschildes; aus jener des rechten Schildes der nach innen gekehrte Sprinz wie im vierten Felde, und aus der Krone des linken Helmes der gleichfalls nach innen gekehrte Greif des ersten Feldes. Die Helmdecken des mittleren Helmes sind roth mit Silber, des rechten blau mit Silber, des linken schwarz mit Gold belegt. Bemerkenswerth erscheint, daß, als dem Freiherrn Alexander [S. 281, Nr. 1] in das Diplom vom 18. December 1591 das Wappen seiner Mutter Helene Jöchl von Jöchelsthurm der Ochs mit den goldenen Hufen und Hörnern als Mittelschild einverleibt wurde, das bisherige dritte Feld mit den drei Igeln [der einzige Beweis der Abstammung der Sprinzenstein von dem alten Geschlecht der Ricci] aus bisher unaufgeklärten Gründen wegfiel. Dennoch führten die Nachkommen Alexanders und seines Bruders Hans Albrecht bis in die Hälfte des 17. Jahrhunderts im dritten Felde fortwährend die Igel.