BLKÖ:Spitzer, Emanuel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 36 (1878), ab Seite: 186. (Quelle) | |||
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[187] besondere Neigung und Talent zum Zeichnen. In Wien machte er den herkömmlichen Schulunterricht durch, im Malen aber ist er beinahe ganz Autodidakt. Im Jahre 1864, damals neunzehn Jahre alt, begab er sich nach Paris, wo er bis 1867 verblieb, und unter anderen auch für das Kunstjournal: „l’Art pour tous“ mitarbeitete. Seit dem Jahre 1871 in München seßhaft, ist er Mitarbeiter der von Caspar Braun herausgegebenen „Fliegenden Blätter“, malt aber nebenbei fleißig Oelbilder, meist idyllisch-heiteren oder charakteristisch-humoristischen Gegenstandes. Von diesen letzteren sind aus Münchener Ausstellungen bekannt, im Juli 1873: „Fischerknabe“; – im November 1875: „Mädchen am Brunnen“ und „Kleines Mädchen mit hochrothem Kopftuch, unter Blumen spielend“; – im Juli 1877: „Herzkäferchen“ – „Die Ueberraschung für Papa“. In den Ausstellungen des Wiener Künstlerhauses waren von seiner Hand im Anfang der Siebziger-Jahre zu sehen: Neun Blätter Handzeichnungen (à 15 fl.); ferner in Hallberger’s: Ueber Land und Meer 1876, Nr. 22: „Die Ueberraschung für Papa“, Holzschnitt nach einer Original-Zeichnung des Künstlers; in der bei Zamarski in Wien erscheinenden Neuen illustrirten Zeitung 1876, Nr. 38; „Stillvergnügt“, nach seinen eigenen zwei Bildern auf Holz gezeichnete, in der xylographischen Anstalt von Günther und Rücker in Wien ausgeführte allerliebste Blätter, davon eines einen angelnden Knaben, das zweite ein vor einer Waldhütte sitzendes, mit Blumen spielendes Mädchen darstellt, und in einer der jüngsten Nummern (1878, Nr. 22, S. 34): „Süßer Klatsch“; dann in den Münchener Bilderbogen Nr. 570: „Die Lachenden“; Nr. 585: „Die Bummler“. Auf allen seinen Arbeiten ist der Künstler meist mit seinem ganzen Namen E. Spitzer, in den fliegenden Blättern aber, z. B. im 59. Band Nr. 1475, 1477 bis 1483 und im 60. Bande Nr. 1487, 1488, 1490, 1493, 1496, 1500, 1505, 1508 und 1510, meist mit den Initialen seines Namens E. Sp. bezeichnet. Für das Album, das im August 1877 eine Anzahl deutscher Künstler dem Herausgeber der fliegenden Blätter Caspar Braun anläßlich der Feier des 70. Geburtstages überreichte, zeichnete S. auf einem Blatte alle Holzschneider des Atelier in einem Bilderbogen, und jeder derselben schnitt dann sein eigenes Bildniß. Aber nicht bloß auf dem Gebiete der zeichnenden Künste ist S. thätig, das musikalische Familientalent ist auch ihm eigen – so spielt er mit Gewandtheit das Cello und ist auf diesem Instrumente Schüler des Pariser Conservatoriums, und aus einer im Jahre 1876 zu seiner Schwester nach Spanien unternommenen Reise entdeckte er, daß er eine ganz bedeutende Tenorstimme besitze, deren Ausbildung er sich, vielleicht im Hinblick auf künstlerische Verwendung, ganz ernst angelegen sein läßt. – Seine vorerwähnte Schwester Hermine Spitzer, bildete sich, da sie eine schöne Stimme besaß, in der Gesangskunst aus, und trat alsdann auf verschiedenen Bühnen Italiens: in Venedig, Bologna, Neapel u. s. w, und später in Spanier als Sängerin, überall große Erfolge erzielend, auf. Im Jahre 1873 vermälte sie sich mit einem reichen spanischen Grundbesitzer, und entsagte der Bühne. – Eine nicht mindere Berühmtheit genießt sein jüngerer Bruder Ludwig, dessen wahren Namen freilich unter seinem Pseudonym Hegyesi Niemand ahnt. Ludwig Spitzer ist Mitglied des berühmten Florentiner [188] Quartetts[WS 1], das aus den Herren J. Becker, E. Masi, L. Chiostri und ihm besteht, der daselbst unter dem Namen Hegyesi L. erscheint. Er spielt in demselben das Cello.
Spitzer, Emanuel (Maler, geb. zu Pápa in Ungarn, 30. October 1845). Stammt aus einer wohlhabenden Familie, in welcher die Kunst, vornehmlich aber die Musik, besonders eifrig betrieben wurde. Der Vater, obwohl nur Dilettant, spielte mit hervorragender Begabung die Violine, berufsmäßig betrieb er die Landwirthschaft. Auch die Mutter ist eine sehr kunstsinnige Frau von nicht gewöhnlicher Bildung des Geistes und Herzens. Schon als Kind zeigte Emanuel- Münchener Kunstkataloge der Jahre 1873, 1875 und 1877. – Handschriftliche Notizen.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Florentiner Streichquartett (Wikipedia).