BLKÖ:Soliman, Johann Franz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Soliman, Angelo
Band: 35 (1877), ab Seite: 251. (Quelle)
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Soliman, Johann Franz (Historienmaler, geb. in Dalmatien im Jahre 1716, gest. in Venedig im Jahre 1784). Auffallend ist es, daß weder Nagler in seinem „Neuen allgemeinen Künstler-Lexikon“, noch Francesco Zanotto in seiner „Nuovissima guida di Venezia“ (Venezia 1856, Brizeghel, 12°.) dieses Künstlers gedenken. Soliman entstammt einer alten und hoch angesehenen dalmatinischen Familie und beschäftigte sich als Dilettant mit der Malerei, welche er von Tiepolo erlernt hatte. Er lebte meist zu Venedig, wo er auch im Alter von 68 Jahren starb. Von seinen Arbeiten in Venedig sind folgende bekannt: in der Kirche S. Pietro di Castello auf der Insel Quinta Valle, in deren Pfarre Soliman lebte, zwei Altarbilder: „Christus am Kreuze, zu dessen Füssen Maria und Magdalena“, und „Der h. Johannes Evangelist von himmlischem Feuer beleuchtet und unter ihm die HH. Peter und Paul in schöner Waldgegend“. Beide Bilder sind im Jahre 1744 gemalt. Zanotto, welcher in seiner oberwähnten „Guida di Venezia“ auf S. 252–258 die Kirche S. Pietro di Castello ausführlich beschreibt [252] und alle in derselben befindlichen Bilder angibt, erwähnt weder das eine noch das andere derselben. Zu Dobrota, einem von reichen Rhedern bewohnter und mit schönen Villen geschmückten Dorfe Dalmatiens im Kreise Cattaro befinden sich in der Eustachiuskirche gleichfalls zwei Altarbilder Soliman’s: „Der h. Aloisius vor dem Crucifix, rechts die h. Maria auf der Weltkugel und unten sieht man ein Schloss am Meere mit einem Engel“, und „Der h. Johann Nepomuk, auf einer Wolke kniend, vor ihm ein Engel mit der Palme des Märterthums“, in den Höhen erblickt man zwei Engelsköpfe im Gewölk und unterhalb ist Prag mit der Moldau-Brücke sichtbar. Links am Rande des Bildes steht: „Gioan Ce. Soliman Inv. e pinxit“. Darauf beschränken sich die Nachrichten über Soliman’s Arbeiten.

Kukuljević-Sakcinski (Ivan), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Lexikon der südslavischen Künstler (Agram 1859, Ljud. Gaj, gr. 8°.) S. 421. – Moschini (Gianantonio), Guida di Venezia (Venezia 1815, Alvisopoli, 12°.), tomo I, p. 9; tomo II, p. 630. – Boni (Martino De), Biografia degli Artisti (Venezia 1840), p. 962.