BLKÖ:Slanský, Vincenz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Slanský, J.
Band: 35 (1877), ab Seite: 129. (Quelle)
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Slanský, Vincenz (Dechant, Humanist und Componist, geb. zu Kunersdorf in Böhmen 21. Juni 1806, gest. zu Lindenau 30. April 1870). Das Gymnasium besuchte er zu [130] Böhmisch-Leipa, zugleich betrieb er Musik und mit so günstigem Erfolge, daß er noch als Studiosus während des Schul-Gottesdienstes das Amt eines Organisten versah. Der Theologie sich zuwendend, beendete er dieselbe zu Leitmeritz, erlangte im August 1831 die Priesterweihe, wurde nun noch im September d. J. Caplan zu Bürgstein und kam im September 1837 als selbstständiger Seelsorger nach Lindenau. In Lindenau war S. 37 Jahre thätig, er wurde daselbst Dechant und starb als solcher allgemein betrauert im Alter von 64 Jahren. S. galt als ein ausgezeichneter Kirchenredner. Als Vorsteher des Armen-Institutes war er sorgfältig für dessen Förderung bedacht, und der bei Uebernahme der Leitung mit wenigen hundert Gulden übernommene Fond war auf die Höhe von viertausend Gulden, wozu er aus Eigenem einen nicht unansehnlichen Betrag beigesteuert, gestiegen. Durch seine Bemühungen erhielt die Kirche von Lindenau an Stelle des verfallenen und der Restauration dringend bedürfenden Thurmes einen neuen schönen, dessen Kosten über achthalbtausend Gulden betrugen. Ein Freund und Förderer des Gesanges und der Musik, war er auch als Componist thätig, und hat, wie sein Nekrolog meldet, mehrere „gediegene Compositionen“ veröffentlicht, deren Titel zu erfahren dem Herausgeber nicht gelang. Die in den Quellen genannten zwei Compositeure haben andere Taufnamen.

Frisch voran (böhmisches Localblatt) 1870, Nr. 20. –