BLKÖ:Skrbensky von Hrzistie, Karl Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 35 (1877), ab Seite: 83. (Quelle)
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Skrbensky von Hrzistie, Karl Freiherr (k. k. Major, geb. 13. April 1826, gefallen in der Schlacht bei Custozza am 24. Juni 1866). Freiherr Karl ist ein Sohn des Freiherrn Anton, aus dessen zweiter Ehe mit Anna geborenen Gräfin Arz. S. trat nach mit Auszeichnung beendeten juridischen Studien in der k. k. Theresianischen Ritter-Akademie im März 1848 als Lieutenant in das damalige 1. Dragoner-Regiment Erzherzog Johann (jetzt Nr. 9), mit dem er die Feldzüge 1848 und 1849 in Ungarn mitmachte. 1854 zum Rittmeister in das neu errichtete 12. Uhlanen-Regiment König beider Sicilien befördert, wurde er als Lehrer der Reglements in die Central-Cavallerieschule zu Wien commandirt. Im Feldzuge 1859 in Italien, zu seinem Regimente eingerückt, wurde Skrbensky mit seiner Escadron, dem Streifcommando des Majors Baron Appel zugetheilt, welches am 21. Juni die Aufgabe erhalten hatte, das südlich vom Gardasee zwischen der Chiese und dem Mincio gelegene Hügelland zu recognosciren. In seinem Berichte an das zweite Armee-Commando empfiehlt Major Appel den Rittmeister Karl Baron Skrbensky zur Auszeichnung, in Folge dessen dieser das Militär-Verdienstkreuz mit der Kriegsdecoration erhielt. In der Schlacht bei Solferino am 24. wirkte das Streifcommando mit und Skrbensky übernahm nach der schweren Verwundung des Majors Appel den Befehl über dasselbe. Er hatte mit diesem lebhaften Antheil an den Arrièregardegefechten des 7. Armee-Corps. Bei Volta nahm Baron Skrbensky Stellung, um einige rückwärtige Abtheilungen des 1. Armee-Corps aufzunehmen; bezog um 11 Uhr Nachts bei Valeggio ein Lager und rückte mit einer Escadron am Morgen des 25. Juni zu seinem Regiment im 5. Armee-Corps wieder ein. Im Jahre 1863 wurde S. Major im Regiment. Er focht mit demselben im italienischen Kriege 1866. Vor der Fronte seiner Division wurde S., als eines der ersten Opfer, von einer Kanonenkugel gleich im Beginne der Schlacht bei Custozza am 24. Juni 1866 niedergerissen. Die Armee verlor mit ihm einen tüchtigen, tapferen Reiterofficier, der seines edlen, gediegenen Charakters wegen sich allgemeiner Achtung erfreute. Karl Freiherr Skrbensky hatte sich am 17. Februar 1855 mit Josephine Freiin von Bartenstein (geb. 1831) vermält, aus welcher Ehe ein Sohn Maximilian (geb. 9. December 1855) und eine Tochter Antonie (geb. 1863) entstammen. Auch war [84] er k. k. Kämmerer und Ehrenritter des Johanniterordens.

Thürheim (Andreas Graf), Licht- und Schattenbilder aus dem Soldatenleben und der Gesellschaft. Tagebuch-Fragmente und Rückblicke eines ehemaligen Militärs (Prag 1876, Dominicus, 8°.) S. 312.