BLKÖ:Silbermann, Ferdinand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 34 (1877), ab Seite: 282. (Quelle) | |||
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[283] der lateinischen Schulen, und blieb es fünf Jahre. Nun wurde er Professor der geistlichen und weltlichen Beredsamkeit zugleich und nachdem er fünf Jahre dieselbe gelehrt, trug er erstere allein noch durch 16 Jahre vor. So hatte S. nahezu ein halbes Jahrhundert im Lehramte gewirkt; in der That war ihm auch der Unterricht der Jugend so lieb geworden, daß er, um demselben obliegen zu können, alle höheren Aemter, die dem verdienten Pädogogen von Seite seines Ordens angetragen wurden, ausschlug. Schon ein Greis mit Silberhaaren, hielt ihn nichts ab, auch im schlechtesten Wetter, in die Schule zu gehen, um sich dort mit voller Hingabe dem Unterrichte der Jugend widmen zu können. S. war auch als Schriftsteller thätig und die Titel seiner Schriften sind in chronologischer Folge: „Oratio de S. Francisco Salesio“ (Pragae 1724, 4°.); – „Foederis Mariani Suppetiae ...“ (ibid. 1733, 4°.); – „Oratio in obitum Caroli VI. Imp.“ (ibid. 1741, 8°.); – „Firma in Deum fiducia maxima Regnorum tutela in Judith Bethuliae vindice, Drama“ (1743), anläßlich der Krönung Marien Theresiens zur Königin von Böhmen dargestellt; – „Exercitationes concionatoriae Theologiae candidatorum usui...“ (Pragae 1757, 4°.); – „Praecatio dominica ... ad humani generis salutem hominibus tradita“ (ibidem 1758, 8°.); – „Exercitationum concionator, continuatio ...“ (ibid. 1759, 4°.); – „Themata pro dictionibus sacris diebus festis“ (ibid. 1761, 4°.); – „Themata pro singulis Dominicis diebus totius anni“ (ibid. 1762, 4°.); – „Virtutum divinarum exempla ... ad virutum incitamenta in animis hominum excitanda“ (ibid. 1764, 4°.); – „Excercitationes continuatae etc.“(ibid. 1765, 4°.), eine Fortsetzung der obigen Predigtübungen, welche zusammen die Sonntage von Advent bis zum weißen Sonntag umfassen.
Silbermann, Ferdinand (gelehrter Jesuit, geb. zu Prag 23. October 1695, gest. ebenda 26. Mai 1770). Trat bereits im Alter von 15 Jahren, im Herbst 1710, in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er, während er in den unteren Schulen lehrte, die theologischen Studien beendete. 25 Jahre war S. in den lateinischen Schulen im Lehrfache thätig, dann wurde er Rector- Pelzel (Franz Martin), Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten u. s. w. (Prag 1786, 8°.) S. 193.