BLKÖ:Sigray, die Grafen, heutiger Familienstand

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sigrist, Franz
Band: 34 (1877), ab Seite: 278. (Quelle)
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Der heutige Familienstand der Grafen Sigray. Die Söhne Karl’s ersten Grafen von S., aus dessen Ehe mit einer geborenen Szvetics, waren die Grafen Jacob und Joseph. Die Schicksale des Grafen Jacob wurden oben berichtet. Graf Joseph (geb. 23. October 1770, gest. 26. October 1830) war Obergespan des Somogyer Comitates, k. k. Kämmerer und geheimer Rath. Er war zweimal vermält: in erster Ehe mit Johanna Almási, welche am 23. Jänner 1822 starb, und in zweiter Ehe mit Amalie Jeszenszky (gest. 1. März 1848). Aus beiden Ehen sind Nachkommen vorhanden; aus erster mit Johanna: Barbara (geb. 1816), Sternkreuz-Ordensdame, vermält (seit 21. September 1837) dem Grafen Saint Marsan, ehemaligem Minister des Königs Karl Albert von Sardinien; – Titus (geb. 1817), vormals Rittmeister in einem Huszaren-Regimente und k. k. Kämmerer und jetziger Chef des Hauses; – Amalie (geb. 1821), und Felicitas, vermälte Franz Graf Eßterházy; – aus zweiter Ehe: Anna, vermält dem französischem Meister Isidor Graf Montbell, und Philipp (geb. 16. Februar 1823), Besitzer der Herrschaft Ivancz bei Körmend im Eisenburger Comitate. Graf Philipp war (seit 15. Juni 1847) mit Louise geborenen Riß von Nemeskér (gest. 3. Mai 1855) vermält, aus welcher Ehe eine Tochter Louise (geb. 18. October 1848), Sternkreuz-Ordensdame, vermält (seit 30. December 1867) dem Grafen Joseph Sigray-Saint Marsan, abstammt. Graf Philipp ist seit 3. Mai 1855 Witwer. Das Geschlecht der Sigray ist somit im Erlöschen. – Nach Iván Nagy’s [279] Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln, Bd. X, S. 179, hat ein Sohn des Preßburger Vicegespans Franz Sigray (1719), auch Franz Sigray in ungarischer Sprache das Werk: „Az úr Jezus Krisztus kinszenvedésének tüköre“, d. i. Spiegel der Leiden des Herrn Jesus Christus geschrieben, welches nach Nagy und nach Danielik’s „Magyar irok“, S. 281, im Jahre 1643 zu Preßburg im Druck erschienen ist. Nach Nagy’s Stammtafel der Familie Sigray lebte aber besagter Franz Sigray im Jahre 1763. Obiges Druckjahr 1643 wird sonach wohl in 1743 umzuändern sein.

Wappen. Quadrirter Schild mit rundem Herzschilde. Den blauen Herzschild umschließt eine golden gekrönte, natürliche Schlange. Im Schilde selbst erscheinen zwei rothgekleidete, mit den Oberarmen sich kreuzende und mit den Ellbogen abwärts gekrümmte Arme, die mit den nach rechts und links auswärts gekehrten Händen je einen natürlichen Fisch auf die Weise in der Mitte erfaßt haben, daß die Köpfe der Fische in der Richtung nach oben und etwas gegen einander geneigt zu sehen sind; ober dem Ganzen schwebt rechts ein die Sichel rechts kehrender silberner Halbmond und links ein sechsstrahliger goldener Stern. Hauptschild. 1 und 4: in Roth ein einwärts springendes, golden bewehrtes, silbernes Einhorn. 2 und 3: in Blau ein einwärts gekehrter, doppelt geschwänzter, goldener Löwe. Auf dem Schilde ruht die Grafenkrone, auf welcher sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Auf der Krone des mittleren Helmes ruhen auf ihren Ellbogen die beiden gekreuzten Arme mit den Fischen und darüber schweben, wie im Herzschild, Mond und Stern; auf der Krone des rechten Helmes steht zwischen einem offenen schwarzen Fluge ein Schwert mit goldenem Griffe, dessen mit der Spitze gerade aufwärts gerichtete blanke Klinge in der Mitte mit einer goldenen Laubkrone umgeben ist. Aus der Krone des linken Helmes wächst ein gekrönter goldener Greif halb hervor, der mit der linken Klaue eine brennende Granate hält. Helmdecken. Zur Rechten alle roth mit Silber, zur Linken alle blau mit Gold belegt. Schildhalter. Zwei auswärts sehende silberne Windspiele mit goldenen Halsbändern. Devise. „Candore et fidelitate“.