BLKÖ:Sichrowsky, Benignus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 34 (1877), ab Seite: 212. (Quelle) | |||
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[213] General seines Ordens, Thomas Cervioni, nach Rom berief und zu seinem Assistenten und Verweser der Angelegenheiten seines Ordens in Deutschland ernannte. In dieser Eigenschaft verbrachte er sieben Jahre in Rom zu und half in dieser Zeit in Gemeinschaft mit dem Prager Domherrn Johann Rudolph v. Spork die Heiligsprechung des Johannes von Nepomuk betreiben, zu welchem Zwecke er die alten čechischen Urkunden in’s Lateinische übersetzte, um sie den mit der Ausführung dieser Angelegenheit betrauten Personen verständlich zu machen. Im Jahre 1728 kehrte er wieder nach Böhmen zurück, wo er neuerdings das Amt eines Provinzials der böhmischen Provinz übernahm und dasselbe bis an seinen im Alter von 62 Jahren erfolgten Tod bekleidete. Die Titel der von ihm herausgegebenen Schriften sind: „Theologia Scholastica Augustiniana“, Partes 4 (Norimbergae 1716–1720 4°.); – „Soliloquia Augustiniana ex ipso S. P. Augustino ejusdemque Ordinis Eremitarum Virorum illustrium doctrinis et exemplis comprobata et concinnata“ (ib. 1728 4°.); – „Dissertatio Canonico-moralis de Privilegio Leonis X. PP. Augustinianis olim concesso, an hodiedum subsistat; ubi pariter resolvitur: quam potestatem habeant Regulares et Mendicantes dispensandi in votis, juramentis et impedimentis matrimonii“ (Bamberg 1732, 4°.); – „Dissertatio canonico-theologica super duplici virginali Matrimonio Ven. Servi Dei F. Sebastiani ab Apparitio etc.“ (Bamberg 1732, 4°.); – „Diarium Sanctorum et Beatorum ordinis nostri“ (Pragae 1735 8°.), ist eine lateinische Uebersetzung des italienischen Originals von P. Augustinus Arpe. In čechischer Sprache erschienen aber im Jahre 1736 seine Selbstgespräche, Manual und Betrachtungen nach den Ordensregeln des h. Augustin.
Sichrowsky, Benignus (gelehrter Augustiner, geboren zu Zbirow im Prerauer Kreise 1. October 1675, gestorben zu St. Thomas in der Prager Kleinstadt 13. September 1737.) Nachdem er die unteren Schulen und das Lyceum bei den Jesuiten in der Prager Altstadt beendet, trat er, erst 17 Jahre alt, in den Eremitenorden des h. Augustinus und wurde als Mitglied desselben dem Kloster zu St. Benigna im Prerauer Kreise zugewiesen. Im Kloster seines Ordens zu St. Thomas in Prag beendete er die theologischen Studien und erhielt so die Priesterweihe. Darauf übernahm er das Lehramt der Philosophie, später jenes der Theologie in seinem Kloster. Nachdem er sieben Jahre letzteres versehen, erhielt er die theologische Doctorwürde und nun bekleidete er nach sieben Jahren dasselbe Lehramt. Am 6. Mai 1713 wurde er zum Provinzial der böhmischen Provinz seines Ordens erwählt, in welcher Eigenschaft er sich die Aufrechthaltung der Ordensregeln und die wissenschaftliche Richtung seines Convents besonders angelegen sein ließ. Als er, auf drei Jahre gewählt, dann sein Amt niederlegte, wurde er zunächst Prior zu Schopka, später zu Rocziow, worauf ihn im Jahre 1721 der- Ossinger, (Joh. Fel.) Bibliotheca Augustiana historica. – Pelzel (Martin), Abbildungen böhmischer und mährischer Gelehrter und Künstler u. s. w. (Prag 1727, Hraba 8°.), Bd. III, S. 141. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex.- 8°.) Bd. VIII, S. 423.
- Porträt. Unterschrift: Benignus Sichrowsky. Balzer. Sc. Pragae.