BLKÖ:Seyer, Silverius a. S. Theresia

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Seydler, Ludwig Karl
Band: 34 (1877), ab Seite: 170. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Silverius Seyer in Wikidata
GND-Eintrag: 143796909, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Seyer, Silverius a. S. Theresia|34|170|}}

Seyer, Silverius a. S. Theresia (Priester des Ordens der frommen Schulen, geb. zu Wien im Jahre 1687, gest. 6. Febr. 1764). Neunzehn Jahre alt, trat S. zu Wien in den Orden der frommen Schulen, wo er, den Ordensregeln gemäß, Unterricht ertheilte, und zwar im Anbeginn in den drei Grammatical-, dann in den Lycealclassen Poetik und Rhetorik, wie damals die fünfte und sechste Classe des Gymnasiums hießen. Dann in das Haus des Markgrafen Roffrano als Erzieher für dessen Sohn berufen, wirkte er daselbst mehrere Jahre. Nach seiner Rückkehr in den Orden fiel auf ihn die Wahl zum Rector des Collegiums in Nikolsburg, in der Folge wurde er Vorsteher der ganzen böhmischen und österreichischen Provinz seines Ordens, darauf Assistent des Ordens-Generals, in welcher Eigenschaft er im Jahre 1742 dem General-Capitel seines Ordens in Rom beiwohnte. Als Schulmann gab er außer einem „Leben seines Ordensstifters Joseph von Calasanz“, welches 1749 zu Nikolsburg erschien, noch heraus eine „Anleitung zur deutschen Rechtschreibung“ (Wien 1754), und „Historia universalis sacra et profana in usum Scholarum“ Tomi 5 (Vienna 1755). Als [171] im Jahre 1748 die Trennung der österreichischen Ordensprovinz von der böhmischen Statt fand, wurde S. Rector an dem adeligen Löwenburgischen Convicte in Wien, später kam er in gleicher Eigenschaft an das Collegium in Horn. Als er zunehmenden Alters wegen seine Functionen niederlegte, zog er sich in’s Josephinische Collegium zurück, in welchem er, 77 Jahre alt, starb.

Schaller (Jarosl.), Kurze Lebensbeschreibung jener verstorbenen gelehrten Männer aus dem Orden der frommen Schulen, die sich durch ihr Talent u. s. w. ausgezeichnet haben (Prag 1799, Gryebek, 8°.) S. 100.