Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Seivert, Johann
Band: 34 (1877), ab Seite: 34. (Quelle)
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Seivert, Gustav (Geschichtsforscher, geb. zu Hermannstadt in Siebenbürgen 8. Juli 1820, gest. ebenda im Jänner 1875). Das Gymnasium besuchte er in seiner Vaterstadt, das Lyceum in Klausenburg und im Jahre 1843 begab er sich nach Berlin, wo er an der dortigen Hochschule im Jahre 1845 seine Studien beendigte. Zurückgekehrt, trat er bei dem Magistrate seiner Vaterstadt in Dienste, in welchen er bis [35] zum Senator vorrückte; darauf kam er zum k. k. Handelsministerium in Wien, bei welchem er bis zu seiner Anstellung bei der Grundentlastungs-Landescommission in Hermannstadt verblieb. Im Jahre 1859 wurde er Kreiscommissär bei dem k. k. Kreisamte und am 1. September 1872 zugleich städtischer Archivar – für den historischen Theil des Archivs – in Hermannstadt, wo er seit 1861 wieder als Senator thätig war. Auf dem Gebiete der Landesgeschichte auch schriftstellerisch thätig, sind von ihm folgende im Drucke erschienene Arbeiten zu verzeichnen: „Die Stadt Hermannstadt. Eine historische Skizze“ (Hermannstadt 1859, Th. Steinhaußen, 8°., mit Plan und einer Ansicht Hermannstadts aus dem 17. Jahrhundert), erschien als Festgabe zur Erinnerung an die General-Versammlung des Vereines für siebenbürgische Landeskunde in Hermannstadt am 24. August 1859; – „Umrisse zur Geschichte der Hermannstädter Kaufmannsgilde, als Anhang zum Sitzungs-Protokolle der k. k. priv. Handlungs-Societät am 22. April 1860“ (Hermannstadt 1860, Filtsch, 8°.), nachgedruckt in der Transylvania, Beilage zum „Siebenbürger Boten 1860, Nr. 27 u. f.); – „Kulturhistorische Novellen aus dem Siebenbürger Sachsenlande.“ 3 Bände (Hermannstadt 1866 und 1867, Steinhaußen, 8°.), 1. Band: „Pempflinger“ – „der Kirchenstuhl“; 2. Bd.: „Der Grefenhof von Kelling“ – „Gaan[WS 1] von Salzburg“ – „Vor 641 Jahren“ – „Hermannstadt aus der Vogelperspective“; 3. Band: „Um Ostern im Jahre 1442“ – „Hermannstadt im Jahre 1467“ – „Eine Bürgermeisterwahl in den Jahren 1581/82“ – „Der Kirchenschatz von Heltau im Jahre 1794“ – „Selbstbiographie eines alten Hauses“; – „Strassburg am Marasch. Belehrendes und Unterhaltendes aus der Vergangenheit dieses Städtchens“ (Hermannstadt 1866, Drotleff, 8°., mit der lithogr. Abbildung von Enyed), wurde zum Besten des Neubaues der evangelischen Kirche A. B. in Nagy-Enyed herausgegeben; – „Hermannstädter Localstatuten. Festgabe, den Mitgliedern des Vereines für siebenbürgische Landeskunde gewidmet im Jahre 1869“ (Hermannstadt 1869, Steinhaußen, kl. 4°.); – „Acten und Daten über die gesetzliche Stellung und den Wirkungskreis der sächsischen Nations-Universität“ (Hermannstadt 1876, Filtsch, 8°.), diese Arbeit führte S. im Auftrage der sächsischen Nations-Universität aus, welche alle auf die gesetzliche Stellung und den Wirkungskreis der sächsischen Nations-Universität bezüglichen Daten und Documente von Amtswegen und um sie der Benützung zugänglich zu machen, zusammenstellen ließ. Von Seivert ließ sich noch Manches erwarten, wenn er nicht in voller Manneskraft, im Alter von 55 Jahren, vor der Zeit hinweggerafft worden wäre. Gewiß finden sich in seinem handschriftlichen Nachlaß manche der Veröffentlichung werthe Mittheilungen; so ist eine davon „Ueber deutsche Einwanderungen in Siebenbürgen von König Geysa II.“ bekannt.

Neue freie Presse (Wien, Fol.) 1875, Nr. 3737, 24. Jänner 1875.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Gaag.