BLKÖ:Seilern und Aspang, Joseph Johann Graf von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 34 (1877), ab Seite: 22. (Quelle)
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8) Joseph Johann Graf von Seilern und Aspang (geb. in Wien 25. August 1752, gest. 26. März 1838). Ein Sohn des Grafen Christian August [s. diesen S. 19], aus dessen Ehe mit der Hofdame der Kaiserin Maria Theresia, mit Charlotte Gräfin Solms-Sonnenwalde. Nachdem er an der Theresianischen Ritter-Akademie seine wissenschaftliche Ausbildung erlangt, trat er in den Staatsdienst und war im Jahre 1772 k. k. Kammer-Reichshofrath, wurde 1790 geheimer Rath und Gesandter an dem damals kurfürstlich-bayerischen Hofe. Im Jahre 1801, in demselben, in welchem sein Vater 84jährig gestorben, sollte er kais. Botschafter am Madrider Hofe werden, aber die zerrütteten Verhältnisse des [23] väterlichen Erbes nöthigten ihn, den Staatsdienst aufzugeben und sich in Person der Verwaltung der ererbten Güter zu widmen. Er wurde nun ein tüchtiger Landwirth, errichtete auf seinen Gütern treffliche Wirthschaftshöfe und ging seinen Unterthanen, die ihm viele neue und zweckmäßige Einrichtungen verdanken, mit gutem Beispiele voran. Schon bei Kaiser Joseph II. stand er in Gnaden, nicht minder bei Kaiser Franz II., der ihn in den beiden Congreßjahren 1814 und 1815 zum Obersthofmeister des Großherzogs Karl von Baden erwählte. Der Graf war zweimal vermält, zuerst (seit 12. Februar 1776) mit Marie Christine geborenen Gräfin Auersperg (gest. 23. Juni 1791), zum anderen Male (seit 11. Juni 1795) mit Marin Crescentia Gräfin Oettingen, welche nach 33jähriger Ehe das Zeitliche segnete, ohne, wie des Grafen erste Frau, ihm Kinder geschenkt zu haben, so daß des Grafen Joseph Johann jüngster Bruder, Graf Karl Jacob August, das Geschlecht fortpflanzte. [Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B. F. Voigt, 8°.) XVI. Jahrg. (1838), I. Theil. S. 340, Nr. 110.] –