BLKÖ:Sebottendorf van der Rose, Karl Philipp Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Seboth, Joseph
Band: 33 (1877), ab Seite: 245. (Quelle)
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Sebottendorf van der Rose, Karl Philipp Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. im Jahre 1740, gest. in Wien 11. April 1818). Aus einer wackeren Soldatenfamilie abstammend, über welche die Quellen nähere Nachricht geben, ist er ein Sohn des k. k. Obersten Johann Moriz (gest. zu Gratz 1760), aus dessen Ehe mit Maria Anna Freiin [246] Bodek v. Ellgau (gest. zu Wien 1791). Karl Philipp trat 1758 aus der Wiener-Neustädter Militär-Akademie, in welcher er seine Ausbildung für den Soldatenstand erhalten hatte, als Fähnrich bei Waldeck-Infanterie Nr. 35, heut Philippovich, ein und war bis 1779 zum Hauptmanne vorgerückt. Als solcher im genannten Jahre bei einer zu Gerbersheim vorgefallenen Affaire verleumderischer Weise der Feigheit beschuldigt, wurde er nach genauer Untersuchung für unschuldig erklärt. Im Jahre 1784 rückte er zum Major, 1787 zum Obersten, 1793 zum General-Major vor. In dieser Eigenschaft befehligte er im folgenden Jahre eine Brigade im Luxemburgischen und zeichnete sich am 2. September bei Havre, wo er die geworfenen feindlichen Colonnen bis Otringen verfolgte, durch seine Tapferkeit aus. Im Jahre 1796 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert, erhielt er eine Division in Italien, commandirte in der Schlacht am Mincio den linken Flügel, welcher vom Hauptcorps abgeschnitten wurde, da dieses letztere bei Borghetto übersetzte. Nun sammelte er rasch seine detachirten Abtheilungen und griff mit seinen Reitern Valeggio an, wo Bonaparte mit genauer Noth der Gefangenschaft entging. Von Valeggio rückte S. dann über Gherla nach Chiusavareta vor, wo ihn aber bereits der Rückzugsbefehl erwartete. Zu Ende des J. 1796 commandirte S. eine Division in Tirol. Später wurde er Präsident des Militär-Appellations-Gerichtes und starb als solcher im hohen Alter von 78 Jahren.

Leitner von Leitnertreu (Th. Jos.). Ausführliche Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie u. s. w. (Hermannstadt 1852, Th. Steinhaußer, 8°.), S. 471.