BLKÖ:Schneck, Johann (1724–1784)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Schneck, Joseph
Band: 31 (1876), ab Seite: 5. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Johann Schnegg in der Wikipedia
Johann Schnegg in Wikidata
GND-Eintrag: 137133693, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schneck, Johann (1724–1784)|31|5|}}

4) Ein dritter Johann Schneck, auch Schneeg oder Schnegg (geb. zu Imsterberg in Tirol im Jahre 1724, gest. zu Arzl bei Imst im Jahre 1784), war ein geschickter Bildhauer; er erhielt seine erste Ausbildung im Vaterlande und ging zur weiteren Vervollkommnung in’s Ausland. Längere Zeit arbeitete er in Bayreuth, wo er fürstbischöflicher Hofbildhauer und im Jahre 1756 Professor an der neuen Kunstakademie daselbst wurde. Als diese Anstalt schon nach wenigen Jahren sich auflöste, begab sich S. 1761 nach Berlin und stand viele Jahre in königlich preußischen Diensten. Vornehmlich arbeitete [6] er zur Verzierung des Gartens in Potsdam. Als ihm die Erlaubniß, in seine Heimat zurückzukehren, verweigert wurde, entwischte er im Jahre 1769 und trug sein Geld in ausgehöhlten hölzernen Figuren bei sich verborgen. Er floh nach Tirol und lebte noch mehrere Jahre in seiner Heimat, in welcher er auch im Alter von 60 Jahren starb. Von seinen Arbeiten sind anzuführen: eine „Kindergruppe“ aus Marmor, im Grottensaale zu Sanssouci; – ein „Erzengel Michael mit dem Lucifer“, der Erzengel ist aus Elfenbein, der Lucifer aus Ebenholz geschnitzt, in der kaiserlichen Schatzkammer zu Wien, der Kaiser ließ ihm dafür 50 Ducaten ausbezahlen, dann mehrere Altäre und Statuen zu Götzens und Ranggen nächst Innsbruck, So tüchtig S. in seiner Kunst war, er konnte sich doch nicht von der herrschenden Mode seiner Zeit losreißen und wurde dadurch manierirt. –