BLKÖ:Schick von Siegenburg, Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schiavoni, Peter
Nächster>>>
Schick, J.
Band: 29 (1875), ab Seite: 263. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Schick von Siegenburg in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schick von Siegenburg, Anton|29|263|}}

Schick von Siegenburg, Anton (k. k. Feldmarschall- Lieutenant, geb. zu Wien 1. Jänner 1778, gest. zu Preßburg 10. Jänner 1853). Sohn des eben so ausgezeichneten als verdienstvollen Karl Schick von Siegenburg, k. k. Majors des Huszaren-Regiments Graf Wurmser Nr. 8, welcher gerade mit seinem Regimente zur Aufwartung in Wien sich befand, als sein Sohn (obiger Anton) geboren wurde. Kaiserin Maria Theresia hob den jungen Schick aus der Taufe und gewährte ihm 100 fl. C. M. jährlichen Gnadengehalt bis zu ihrem Tode. 1790 wurde Schick Cadet bei Wurmser-Huszaren und machte von 1792 an mit dem Regimente die Belagerung von Mainz, die beiden Schlachten bei Charleroi, die Gefechte bei Namur, Rohr und Aachen mit. Schon in diesem zarten Alter bewies er so viel Kaltblütigkeit und Tapferkeit vor dem Feinde, daß ihm sein Inhaber und damaliger Armee-Commandant in den schmeichelhaftesten Worten sein Bedauern ausdrückte, ihn der vielen überzähligen Officiere wegen nicht im eigenen Regimente befördern zu können und empfahl ihn auf’s Wärmste für eine Fähnrichsstelle im 2. Infanterie-Regimente, damals Erzherzog Ferdinand, welche der junge Schick auch 1796 erhielt. Bei der Belagerung von Mannheim und der Eroberung der Sternschanze daselbst nahm er als jüngster Officier seiner Compagnie eine französische Brigade sammt deren Commandanten gefangen und that sich so hervor, daß Erzherzog Karl noch auf dem Schlachtfelde nach dem tapferen Officier fragen ließ, der so entschieden zur Eroberung Mannheims beigetragen habe. Als ihm Schick durch seinen Obersten vorgeführt wurde, empfing der Prinz denselben mit den huldvollsten Worten und trug ihm auf, um das Theresienkreuz einzukommen. Stolz auf die bevorstehende Auszeichnung, mehr noch auf die Anerkennung seines erlauchten Feldherrn, machte Schick ungesäumt die nöthigen Schritte und zeigte dieß seinem Hauptmanne Kunze an, dessen besonderer Aufsicht er seiner Jugend wegen übergeben war. Da sah er Kunze [264] Thränen vergießen, daß nicht er als Compagnie-Commandant, sondern Schick als jüngster Officier diese Auszeichnung erhalten solle. Schick, ebenso bescheiden als tapfer, verzichtete, um Kunze, dem er sich zum Danke verpflichtet fühlte, nicht zu kränken, und unterließ jede Bewerbung um die hohe, so verdiente Auszeichnung. 1801 wurde Schick als einer der jüngsten Oberlieutenants zum Capitän-Lieutenant bei der eben errichteten böhmischen Legion befördert; nach deren baldiger Auflösung erhielt er seine Rückeintheilung in sein früheres Regiment und wurde 1808 wirklicher Hauptmann im 44. Infanterie-Regimente. Als solcher führte Schick in der Schlacht bei Wagram das Commando eines Bataillons und erwarb sich durch seine Bravour und Umsicht so außergewöhnliche Verdienste, daß er am 11. October 1809 außer der Tour zum Major befördert wurde. 1821 wurde Schick, nachdem er drei Belagerungen und 17 Schlachten mitgemacht hatte und sechsmal blessirt wurde, Oberstlieutenant bei Baron Zach-, später Bertoletti-Infanterie Nr. 15, wo er im Jahre 1826 zum Oberst und Regimentscommandanten vorrückte. 1832 wurde Schick General-Major und 1840 Feldmarschall-Lieutenant und Divisionär in Prag; 1844 zweiter Inhaber des 26. Infanterie-Regiments, welchem er nun seine ganze Aufmerksamkeit widmete, wofür ihm auch die Anerkennung und Liebe seines Regiments zu Theil wurde. Im März 1848 wurde ihm das Festungscommando von Josephstadt anvertraut, welches er bis zu seiner am 1. April 1849 erfolgten Pensionirung führte. Seine letzten Tage verlebte Schick in Preßburg, wo ihn auch der Tod nach eben zurückgelegtem 75. Lebensjahre ereilte.

Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen. Herausg. von J. Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien, 4°.) VI. Jahrg. (1833). S. 37 u. 69. – Oesterreichischer Militär-Kalender. Herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, kl. 8°.) 1854, S. 142–144. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon u. s. w. (Hildburghausen, gr. 8°.) V. Supplement-Bd. S. 543. –