BLKÖ:Schenach, Georg
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 29 (1875), ab Seite: 197. (Quelle) | |||
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[198] bis zum Begriffe der absoluten Persönlichkeit – Beweise von Gottes Sein; – der II. den indirecten Beweis der Schöpfungstheorie, dann die directe Ableitung derselben; – der III. die Lehre von der Welt, 1. im Allgemeinen, 2. insbesondere, a) über den endlichen Geist, b) über die Natur, c) über den Menschen (für sich allein und in Gemeinschaft). Logische Anordnung des Stoffes und die gewandte Darstellung des Ganzen zeigen in S. einen scharfsinnigen Denker, der sich durch die materialistischen Extravaganzen der Gegenwart nicht so leicht den Boden unter den Füßen wegschieben läßt.
Schenach, Georg (philosophischer Schriftsteller, geb. zu Innsbruck 2. Mai 1810, gest. ebenda 3. Juni 1859). Nachdem er die philosophischen Studien an der Innsbrucker Hochschule beendet, begann er das Studium der Medicin und lag demselben durch zwei Jahre an der Hochschule zu Padua ob. Er gab aber dasselbe auf, um sich der Theologie zu widmen, und beendete die dießbezüglichen Studien im fürstbischöflichen Seminar zu Brixen und dann an der Wiener Universität. Nach erlangter Weihe trat er in die Seelsorge, in welcher er verblieb, bis er im October 1843 zum Professor der Philosophie in Innsbruck ernannt wurde. Im Jänner 1857 ward er in gleicher Eigenschaft an die Wiener Hochschule berufen. Dieser letzteren Berufung lag insbesondere die Rücksicht zu Grunde, daß an der ersten Hochschule des Reiches die verschiedenen Zweige der philosophischen Disciplinen und namentlich die so wichtige Geschichte der Philosophie in einer den Bedürfnissen des Unterrichtes und dem Standpuncte der Wissenschaft entsprechenden Weise vertreten werden. Schenach selbst war ein Priester und Lehrer von ausgezeichnetem Rufe. Umfassende Kenntnisse, namentlich auf dem Gebiete der Geschichte der Philosophie, Gründlichkeit der philosophischen Forschung und ein sehr anregender Vortrag machten ihn zum beliebten Lehrer. Als Schriftsteller war er eben nicht fruchtbar, nur ein, wenngleich bedeutendes philosophisches Werk floß aus seiner Feder. Ein früher Tod, er starb erst 49 Jahre alt, dürfte wohl auch diese Thatsache erklären. Noch als er Professor an der Innsbrucker Hochschule war, erschien von ihm das Werk: „Ein System des konkreten Monismus“ (Innsbruck 1856, Wagner, 428 S, gr. 8°.). S. sucht in dieser Schrift, welche zunächst gegen die gefährlichen Verirrungen mehrerer philosophischen Systeme gerichtet ist, nachzuweisen, „daß die Idee des persönlichen Gottes und der Weltschöpfung in der menschlichen Vernunft begründet sei, um die aus dieser Idee für das Wesen der Welt sich ergebenden Consequenzen zu ziehen“. Auf diesem Wege gelangte er zum System des concreten Monismus, welches den Zusammenhang zwischen Gott und Welt nicht in einer logischen Nothwendigkeit, in einem abstracten Begriffe, sondern in der freien concreten That Gottes findet, durch welche er die Weit als etwas von ihm Verschiedenes schafft, durchdringt, beherrscht und mit sich in Harmonie und Einheit setzt. Schenach’s Metaphysik ist daher weder Pantheismus, noch abstracter Dualismus. In drei Theile gesondert, enthält der I. die Entwickelung des inneren Wesens Gottes- Historisch- politische Blätter, Band XXXVIII, S. 331 u. f. –