BLKÖ:Sardagna, Benedict von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 28 (1874), ab Seite: 242. (Quelle)
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3. Benedict von Sardagna (geb. in Tirol im Jahre 1766, gest. zu Wien 21. April 1812), ein Sohn des Karl Properz von S. und Bruder des geheimen Rathes Joseph [Nr. 9]. Betrat nach beendeten Studien 1786 die politische Laufbahn im Staatsdienste, wo er sich bald so hervorthat, daß er schon im Jahre 1788 Kreisamts-Secretär im Unterinnthaler Kreise wurde. Im Jahre 1790 kam er als Commissär zur neuorganisirten Polizeistelle in Wien, bald darauf zur Polizei-Oberdirection, dann zum Polizeiministerium und wurde im Jahre 1799 im Alter von 33 Jahren Polizeidirector und wirklicher Gubernialrath in Triest. Auf diesem [243] Posten wirkte er bis 1809, den Ruf eines geachteten Ehrenmannes mit sich nehmend, als er im genannten Jahre zum wirklichen Regierungsrathe und Referenten bei der obersten Polizei- und Censur-Hofstelle befördert wurde, wo ihn aber schon in drei Jahren ein plötzlicher Tod im Alter von 46 Jahren dahinraffte. S., der in seinem Dienste mit vielen wichtigen Aufträgen in Deutschland und Italien betraut worden, ist den Anstrengungen seines Dienstes so frühzeitig erlegen. Während seines Aufenthaltes in Tirol beschäftigte sich S. viel mit der Geschichte und Statistik seiner Heimat und eine Frucht dieser Studien ist die von ihm gezeichnete, später in Kupfer gestochene Karte des Unterinnthaler Kreises. In seinem handschriftlichen Nachlasse fanden sich mehrere Foliobände topographisch-statistisch-historischen Inhalts, welche in die Bibliotheca Tirolensis des Freiherrn Di Pauli [Bd. Ill, S. 313] hinterlegt wurden. [Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) 1812, S. 223. – Oesterreichs Pantheon. Gallerie alles Guten und Nützlichen im Vaterlande (Wien 1830, M. Chr. Adolph, 8°.) Bd. I, S. 154. – Der deutsche Antheil des Bisthums Trient. Topographisch-historisch-statistisch und archäologisch beschrieben u. s. w. (Brixen 1866, Wagner, 8°.) S. 96. Nach dieser Quelle wäre Benedict oder, wie er dahier heißt, Benedict Johann zu Lavis im Jahre 1800 geboren [244] und, da er im Jahre 1812 als k. k. Regierungsrath in Wien gestorben, im Alter von 12 Jahren zu diesem Posten gelangt! Das ist jedenfalls ein großer Druck- oder Schreibfehler.] –