BLKÖ:Sapieha, Alexander (1773–1812)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sapieha, Adam Fürst
Band: 28 (1874), ab Seite: 236. (Quelle)
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2. Alexander Sapieha (geb. 3. September 1773, gest. zu Dereczyn im Grodzker Gouvernement 9. September 1812), von der Kodeński’schen Linie; ein Sohn Joseph’s, des Landesvorschneiders von Lithauen. Verlebte seine Jugend in Straßburg, wohin seine Eltern ob der politischen Wirren im Vaterlande sich begeben hatten. Dann kam er nach Frankreich, später aber in seine Heimat, wo er unter der Obhut seines Verwandten, des Fürsten Jablonowski, unter der Leitung eines gelehrten Polen seine Ausbildung erhielt. In den Jahren 1802 u. 1803 machte er eine große Reise durch die südlichen Länder Oesterreichs, durch Bosnien, Albanien und Montenegro, welche er in seinem Werke: „Podroze po krajach slowianskych“, d. i. Reisen durch die slavischen Länder (Breslau 1811, 8°.), beschrieb. In der nächsten Zeit betrieb er mit Vorliebe Naturwissenschaften, vornehmlich Chemie, und stand im regen Verkehre mit Osinski, Zaborowski und anderen Warschauer Gelehrten. Im Jahre 1812 wurde er Kämmerer des Kaisers Napoleon I. und Mitglied des damaligen Rathes von Lithauen. Aber nach kaum beendetem Feldzuge starb er zu Dereczyn, erst 39 Jahre alt. Außer mehreren, in den Jahrbüchern der Warschauer Wissenschaftsfreunde enthaltenen Abhandlungen über die französischen, polnischen und lithauischen Maaße und Gewichte, erschien von ihm in französischer Sprache: „Lettre sur les bords de l’Adriatique“ (Paris 1808, 8°.). In Handschrift hinterließ er aber Materialien zu einem größeren Werke über Mineralogie und ein Werk über die Sitten und Literatur der Slaven. [Roczniki towarzystwa Warszawskiego Przyj. naukow., d. i. Jahrbücher der Warschauer Wissenschaftsfreunde, Bd. XVIII. – Chodynicki (Ignacy), Dykcyonarz uczonych Polaków etc., d. i. Lexikon der gelehrten Polen (Lemberg 1833, Kuhn u. Millikowski, 8°.) Bd. III, S. 73.] –