BLKÖ:Saint Urbain, zwei Künstler

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Saiz, Franz
Band: 28 (1874), ab Seite: 85. (Quelle)
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Saint Urbain. Unter diesem Namen sind zwei Künstler, ein männlicher und ein weiblicher, beide aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, bekannt. Claude Augustin de Saint Urbain, der in Wien im Jahre 1761 starb, war Medailleur. Marie Anne de Saint-Urbain, lebte im Jahre 1757 als Wachsbossirerin in Wien. Ob sie Mann und Frau oder Geschwister gewesen, ist nicht bekannt, ebensowenig, ob sie aus Frankreich oder Belgien nach Wien gekommen und sich daselbst niedergelassen. Auch über ihre Arbeiten, von denen jene Marie Anne’s wohl meist im Privatbesitze zerstreut vorkommen mögen, da es um die Mitte des 18. Jahrhunderts stark Mode war, sich in Wachs bossiren zu lassen, ist leider Näheres nicht bekannt. Nagler (Bd. XIV, S. 200) gedenkt wohl einer Anne Marie Saint Urbain, Tochter des Medailleurs Ferdinand de Saint Urbain, der um das Jahr 1709 in Diensten des Herzogs von Lothringen gestanden. Diese Anne Marie ist im Jahre 1711 zu Nancy geboren und auch in der Stempelschneidekunst erfahren gewesen. Ihre Medaillen seien mit M. S. V. bezeichnet. Im Jahre 1764 hat sie noch gelebt. Diese Anne Marie könnte wohl die vorerwähnte Wachsbossirerin sein, welche mit dem Herzoge von Lothringen, dessen Familie durch die Heirath Maria Theresia’s mit Franz von Lothringen in so nahe Beziehung zum Kaiserstaate gerieth, nach Wien gekommen ist.

Handschriftliche Notizen.