Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 27 (1874), ab Seite: 156. (Quelle)
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2. Johann Rott (Bildhauer, geb. in Niederösterreich, Zeitgenoß). Hatte sich in [157] Italien in seiner Kunst, namentlich in der Stuccaturarbeit, durch mehrere Jahre ausgebildet. Nach seiner Rückkehr fand er im Jahre 1861 bei einem Besuche des Stiftes Heiligenkreuz auf dem Wege im Straßenschotter mehrere verschiedenartige Marmorstücke, welche ihn veranlaßten, nähere Nachforschungen anzustellen. Das nächste Ergebniß derselben war die Entdeckung: daß die Marmorarbeiten in der Stiftskirche aus demselben Marmor bestanden, den er im Straßenschotter gefunden. Er untersuchte nun die geologischen Verhältnisse der Umgebung und fand in der That Marmorbrüche in der Nähe des Stiftes, die seit Jahrhunderten unbenutzt geblieben waren. Bei der im Jahre 1481 begonnenen Erbauung des Stiftes waren die Marmorbrüche noch benützt worden, später nicht mehr. Rott wendete sich nun an den Abt des Stiftes mit der Bitte, ihm die wieder aufgefundenen Marmorbrüche in Pacht zu überlassen, was der Abt nicht nur bewilligte, sondern in Anerkennung seines durch diese Wiederauffindung erworbenen Verdienstes ihm sogar für einige Zeit die unentgeltliche Ausnützung seines Fundes einräumte. Rott ging nun an die Arbeit und schon in einiger Zeit waren in seiner in der Leopoldstadt in Wien eröffneten Niederlage verschiedenartige Bildhauer und Steinmetzgegenstände, als Vasen, Urnen, Wasserbecken, Kamine, Consolen, Aquarien u. dgl. m., sämmtlich aus dem theils schwarzen, theils graubraunen, roth geädertem Marmor der in der Nähe des Stiftes Heiligenkreuz bei Baden durch Rott neu bebauten Marmorbrüche, zu sehen. [Wiener Zeitung 1862, Tagesbericht, Nr. 188.]