BLKÖ:Rosenberg, Joseph Paris Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 27 (1874), ab Seite: 7. (Quelle)
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8. Joseph Paris Graf R. (geb. zu Klagenfurt, nach Hermann am 18., nach Ritter v. Schönfeld am 28. Juni 1651, meuchlings erstochen zu Wien am 1. April 1685), der älteste Sohn des Grafen Wolfgang Andreas aus dessen erster Ehe mit Eva Regina Freiin von Welz. Joseph Paris wählte, dem Willen seines Vaters entgegen, den Soldatenstand, wurde Hauptmann im kais. Regimente Marquis de Grana, Rittmeister im Regimente Graf Rabatta und Oberstlieutenant im Regiments Baron Rosen. Als Letzterem von Seite des Hofkriegsrathes das Regiment abgenommen ward, wurde Graf Joseph Paris dessen Oberst. Er kam nun nach Creutz in Croatien als Commandant. Da er zugleich in den deutschen Orden aufgenommen worden war, überließ er letztere Stelle seinem Anverwandten von großmütterlicher Seite, Wolf Andreas Freiherrn von Kulmer. Als im Jahre 1683 der Einfall Kara Mustapha’s eine allgemeine Kriegsbereitschaft zur Folge hatte, erhielt Graf Joseph Paris die Stelle eines Stadt-Obersten der Veste und Hauptstadt Klagenfurt. Der glückliche Entsatz Wiens befreite auch Klagenfurt von fernerer Bedrängniß, und Graf Rosenberg wurde nun als Kammerherr an den kaiserlichen Hof nach Wien berufen. Als er eines Tages – am 1. April 1685 – in seinem Wagen vom Hofe fuhr, paßte ihm der frühere Oberst des Regiments, das Rosenberg erhalten hatte, Baron Rosen, auf und versetzte ihm aus Rache meuchlings zwei Stiche, so daß er, als er bei seinem Hause in der Herrengasse (Nr. 59, nachmals Fürst Batthyany’sches Palais) anlangte, todt zusammenstürzte. Sein Mörder Rosen wurde wohl verhaftet, entsprang aber und floh; in Wittenberg aber ereilte ihn sein schreckliches Ende. Graf Joseph Paris wurde bei den Schotten in der Rosenberg’schen Gruft beigesetzt und noch bezeichnet ein Denkstein seine Ruhestätte. Graf Joseph Paris war seit 1681 mit Isabella Cäcilia Gräfin Lamberg vermält, aus welcher Ehe nur ein einziger Sohn, Graf Wolf Sigmund[WS 1] (geb. 1682, gest. 1739), entsprang. Graf Wolf Sigmund war im Jahre 1727 Landesverweser, 1728 Landeshauptmann und 1732 Burggraf in Kärnthen. Mit seinen in der Ehe mit Maria Eleonora Gräfin Hohenfeld, einer Enkelin des berühmten Kriegshelden Rüdiger Grafen Starhemberg, erzeugten Kindern [vergleiche die Stammtafel] erlosch diese Nebenlinie der Rosenberge. –

Anmerkungen (Wikisource)