BLKÖ:Roschmann-Hörburg, Anton Leopold (l.) Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 351. (Quelle)
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Roschmann-Hörburg, Anton Leopold (l.) Ritter von (Kreishauptmann von St. Pölten, geb. um das Jahr 1746, gest. zu St. Pölten 19. Mai 1820), nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Sohne Anton Leopold (II.), über den die folgende Lebensskizze handelt. Anton Leopold (I.) ist ein Bruder des Cassian Anton R. [s. d. S. 353], beendete die juridischen Studien und trat dann in der politischen Sphäre in den kaiserlichen Staatsdienst. Im Jahre 1796 Gubernialrath und Kreishauptmann, erst zu Botzen, dann im Pusterthale in Tirol, hat er als landesfürstlicher Commissär bei der anläßlich der Annäherung der Feindesgefahr errichteten landesfürstlichen und ständischen Landesschutz-Deputation wesentliche Dienste geleistet: so hatte er der Erste in den dem feindlichen Eindringen zunächst ausgesetzten Vierteln Burggrafenamt und Vintschgau, dann in den Gerichten Mals, Mariaberg und Nauders den Landsturm in ordentlichen Massen und mit Bildung mehrerer Schützencompagnien in kürzester Zeit organisirt und zur Vertheidigung des Landes aufgestellt. Zu Anbeginn des Jahres 1797 [352] traf er als Ober-Landescommissär alle Anstalten zur Herbeischaffung der erforderlichen Transportmittel, sowohl zu Lande als auf dem Etschflusse für die Verpflegung unserer Truppen; benützte bei völligem Mangel an Geld den Privatcredit zur Dotirung der Militärcassen und hat dann im Monat März als Kreishauptmann im Pusterthale, wo das Land Tirol bei Ampezzo, Kreutzberg, Beutelstein vom Feinde bedroht wurde, aus eigenem Antriebe mehrere Schützencompagnien aus den benachbarten Gerichten gesammelt, an den entsprechenden Puncten aufgestellt und überhaupt alle Vorkehrungen zur Abwehr des Feindes getroffen. In der Folge wurde R. niederösterreichischer Regierungsrath und Kreishauptmann zu St. Pölten und als solcher im Jahre 1819 jubilirt. Für seine oberwähnten Verdienste wurde er mit dem silbernen Civil-Ehrenkreuze und mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens decorirt und den Statuten des letzteren gemäß Anfangs Mai 1820 wenige Wochen vor seinem im Alter von 74 Jahren erfolgten Ableben in den österreichischen Ritterstand erhoben. Ueber seinen gleichnamigen Sohn Anton Leopold (II.) Ritter von Roschmann-Hörburg siehe die folgende Lebensskizze.

Ritterstands-Diplom ddo. Wien 1. Mai 1820. – Wappen. Ein golden und blau quadrirter, mitten durch einen silbernen, mit drei Tatzenkreuzen in einer Reihe belegten Balken getheilter Schild 1 und 4: in Gold ein schwarzes, golden montirtes Jagdhorn mit einer goldenen Schnur; 2 und 3: in Blau ein aufrecht stehender, einwärts sehender, goldgekrönter, goldener Greif mit rothausgeschlagener Zunge. Auf dem Schilde ruhen zwei zu einander gekehrte goldgekrönte Turnierhelme. Auf der Krone des rechten Helms steht ein einwärts sehender rother Adler mit offenem Schnabel und ausgestreckten Fängen; auf der Krone des linken steht der oben beschriebene goldene Greif. Die Helmdecken des rechten Helms sind schwarz mit Gold, jene des linken roth mit Silber belegt, und der Helm ist am Kragen mit einem goldenen Schnallenkreuze geziert.