BLKÖ:Romanò, Carlo (Bischof)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 323. (Quelle)
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Noch sind bemerkenswerth:

1. Carlo Romanò (Bischof von Como, geb. zu Cantù, 4. Mai 1789, gest. zu Como 13. November 1855). Besuchte die Schulen in Mailand und trat nach mannigfachen Hemmnissen bezüglich der Standeswahl, in’s Seminar. Als er noch Diakon war, erhielt er die Leitung des Collegiums Allerheiligen in Codogno, da er sich durch sein pädagogisches Talent besonders bemerkbar gemacht hatte. Später berief ihn der General-Vicar Sozzi als Canonico teologo nach Corbetta, wo er sich als Seelsorger, insbesondere als Prediger weit und breit einen ausgezeichneten Ruf erwarb. Von da kam er als Pfarrer nach Mariano und im Jahre 1830 berief ihn der Mailänder Erzbischof Gaisruck als Propst von San Stefano in Mailand, wo seine Predigten großen [324] Zulaufs sich erfreuten und ihn selbst in der öffentlichen Meinung so hoch stellten, daß er im Jahre 1853 zum Bischof von Como ernannt wurde. In dieser Stellung beendete er die Neuerrichtung des Conventes der Riformati in Dongo, übertrug von neuem an die Congregation der Padri Sommaschi die Leitung des ihnen schon früher anvertraut gewesenen Collegio Gallio, berief die ehrwürdigen Frauen der Wohlthätigkeit von Canossa in seine Diöcese, wo sie zu Como im Jahre 1852 ihre Anstalt zum Unterrichte mittelloser Mädchen eröffneten, und errichtete ein ähnliches Institut zu Gravedona. Auch begründete R. das bischöfliche Lyceal-Seminar zur Erziehung für junge Cleriker aus eigenen Mitteln, wie er denn auch die längst verlassene Kirche, sie völlig restaurirend, ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückgab. Ferner schmückte R. seine Residenz mit einer Auswahl vortrefflicher Gemälde; verfaßte in lateinischer Sprache eine auf Quellen beruhende Geschichte der Stadt und Diöcese Como und hinterließ werthvolle Sammlungen von naturhistorischen Gegenständen und alter Medaillen. Seine Majestät würdigten die Verdienste des sonst in der Bevölkerung wenig beliebten Oberhirten – der sich übrigens darüber mit den Worten tröstete: „i magnamini hanno fervidi amici ma-anche caldi nemici“ – mit dem Commandeurkreuze des Leopold-Ordens. Dieß der wesentliche Inhalt des 23 engbedruckte Seiten langen, im schlechten Italienisch verfaßten panegyrischen Wustes des Herrn G. Rota. [Rota (G.) Della vita e delle opere di Carlo Romanò vescovo di Como, Commentatiore dell’ I. R. Ordine di Leopoldo Discorso (Como 1855, Ostinelli, 4°.), auch im Manuale della provincia di Como per l’ anno 1856 (ibid., 8°.) p. 99–122, und im l’Alduano (Lodi) 1856, No. 34 e 35.] –