BLKÖ:Richler, Leopold Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 26 (1874), ab Seite: 26. (Quelle) | |||
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[27] Angreifer in die Festung zurück. In der Nacht vom 7./8. Juni schlug er zwei feindliche Ausfälle auf unsere Batterien tapfer zurück und rettete so unser Geschütz, dessen Verlust unter damaligen Umständen von nachtheiligster Wirkung sein konnte. In den französischen Kriegen bewährte er bei vielen Anlässen seine ausgezeichnete Tapferkeit, insbesondere aber bei der Wiedereinnahme der Zahlbacher Schanze. In Folge der vielen, in den Feldzügen erhaltenen Verwundungen war er genöthigt, schon im Juni 1801 mit Majors-Charakter in Pension zu treten. Nichtsdestoweniger aber bot R., so oft noch später neue Kämpfe ausbrachen, seine Dienste dem bedrängten Vaterlande an, so im Jahre 1805, wo er als Major im 5. Infanterie-Regimente diente, dann im Jahre 1809, wo er das 1. Landwehr-Bataillon des Viertels u. d. W. W. befehligte und sich nach der Schlacht bei Aspern das Oberstlieutenants-Diplom erkämpfte, endlich im Jahre 1813, in welchem er das Commando des 1. Landwehr-Bataillons Deutschmeister übernahm. Im März 1814 rückte R. zum Obersten vor und starb in dieser Anstellung im Alter von 76 Jahren. Schon im Jahre 1790, in der 23. Promotion (vom 19. December), war R. für seine Waffenthaten im Türkenkriege mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet worden. Dieser Verleihung folgte den Ordensstatuten gemäß mit Diplom ddo. 10. August 1792 die Erhebung in den erbländisch österreichischen Freiherrnstand.
Richler, Leopold Freiherr (k. k. Oberst und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Triest im Jahre 1754, gest. zu Wien 22. December 1830). Der Sohn eines k. k. Officiers im Infanterie-Regimente Nr. 49, der im Alter von 14 Jahren in die Cadetenschule des Regiments eintrat, welchem sein Vater angehörte. Nach seinem Austritte aus der Cadetenschule zog er sofort in’s Feld, machte als Fähnrich den bayerischen Erbfolge-, als Oberlieutenant den Türkenkrieg mit. Bei der Berennung von Giurgewo im Juni 1790 zeichnete er sich bei mehreren Gelegenheiten aus, und zwar zuerst am 2. Juni, wo er mit einer Abtheilung Freiwilliger seinen Posten gegen die wiederholten feindlichen Anfälle standhaft vertheidigend, mit einem Male bemerkte, daß der Feind durch einen geheimen Gang einer Abtheilung den Unseren in den Rücken fallen wollte. R. besetzte nun mit seinen Leuten unverweilt die gefährdete Stelle und trieb mit seiner kleinen Schaar die- Freiherrnstands-Diplom ddo. 10. August 1792. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) Bd. I, S. 327. – Wappen. Im grünen Felde ein von beiden Unterwinkeln bis an den obersten Schildesrand aufsteigender, von drei sechseckigen goldenen Sternen begleiteter silberner Sparren; überdieß ist der ganze Schild von einem silbernen Querbalken belegt. Auf dem Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm, aus dessen Krone ein geharnischter Mann mit offenem Visir, in der ausgestreckten Rechten einen Palmzweig haltend, die Linke in die Seite gestemmt, hervorwächst. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten grün, rechts mit Gold, links mit Silber unterlegt.