Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rhomberg, Ernst
Band: 26 (1874), ab Seite: 5. (Quelle)
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Bemerkenswerth ist noch der Genremaler

1. Hanns Rhomberg (geb. zu München im Jahre 1819, gest. zu Walchsee in Tirol 17. Juli 1869), der Sohn des Obigen. Den ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater, dann setzte er seine Studien an der Münchener Kunstakademie fort, wo namentlich seine ausgezeichneten Studienköpfe sein hervorragendes Talent bekundeten. Seinen [6] früheren Arbeiten haftet der akademische Schulzwang an, bis er endlich diese Fesseln abstreifte und eine Reihe der köstlichsten humorvollsten Bilder lieferte, welche überdieß noch durch eine tadellose Technik sich auszeichnen. Er lebte mehrere Jahre hintereinander den Sommer über zu Walchsee in Tirol, wo er im Jahre 1869 eines Tages früh Morgens todt in seinem Bette gefunden wurde. Es scheint, das ein Herzfehler das frühe Ende des im naiven Genre trefflichen Künstlers herbeigeführt. Einige seiner Arbeiten befinden sich in der neuen Pinakothek zu München. Diese sind: „Der Schlittenschnitzer“; – „Zwei Schulknaben auf einer Ferienreise, beim Krämer im Rauchen sich versuchend“; – „Ein Knabe bezahlt dem Vogelhändler den von ihm gekauften Vogel“, die ersteren zwei Bilder auf Leinwand, letzteres auf Holz gemalt. Von anderen Bildern dieses Künstlers sind mir noch bekannt: „Der Dorfmaler“, ein Bild von trefflicher Charakteristik und köstlichem Humor, namentlich im Angesichte des Bauers, als ihm der von dem Maler für das bei ihm bestellte Votivbild angesetzte Preis zu hoch erscheint; – „Der Jongleur“; – „Der den Schinken seines Zöglings entgegennehmende Schulmeister“, unter dem Titel: „Des Schulmeisters Namenstag“ von Adrian Schleich für das „Rheinische Taschenbuch“ trefflich in Stahl gestochen; – „Der Zeitungsleser mit dem Schreihals auf dem Knie“, unter dem Titel: „Die Zeitung – La gazetta“ von Brennhäuser für das „Familienbuch des österreichischen Lloyd“ in Stahl gestochen; – „Der kleine Patient“, von S. Sax in Stuttgart gestochen; – „Das Frühstück in Tirol“; – „Der Bauer und die neuen Stiefeln“; – „Die Fischer“; – „Der Scheerenschleifer und sein Bube“; – „Die Sonntagsjäger“; dann aus seiner früheren Zeit die köstlichen Eremitenbilder: „Der die Nadel einfädelnde Einsiedler“; – „Der Schule haltende Klausner“ u. s. w. Man nannte den bald beliebt gewordenen Künstler den „Vaudeville-Maler“, womit man am passendsten das von ihm gewählte Genre bezeichnet, das sich in Scenen aus dem Alltagsleben gefällt, denen nur der Humor die richtige Stimmung ablauschte. [Rheinisches Taschenbuch (Verlag von J. D. Sauerländer) 1857, im Miniatur-Salon, S. XIV. – Die Propyläen (Münchener Kunstblatt, 8°.) 1869, S. 720. – Deutsches Kunstblatt 1854, S. 6; 1856, S. 72; 1857, S. 403; 1858, S. 226. – Zeitschrift für bildende Kunst“ herausg. von Lützow (Leipzig, 4°.) 1870, S. 285, mit Bildniß. – Regnet (Karl Albert), Münchener Künstlerbilder (Leipzig 1871, T. O. Weigel), Bd. II, S. 93–99. – Briefliche Mittheilungen des Dr. H. Holland in München.] –