BLKÖ:Reinegger, Gabriel

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 25 (1873), ab Seite: 199. (Quelle)
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Reinegger, Gabriel (Botaniker, geb. zu Claus im Erzherzogthum Oesterreich 19. August 1793, gest. zu Traiskirchen 28. August 1862). R. trat im November 1811 als Noviz in das Benedictinerstift Melk, in welchem er am 21. November 1814 die Profeß ablegte und im November 1815 die Priesterweihe erhielt. Er trat nun in die Seelsorge und war im Jahre 1817 als Cooperator in Melk, später in Ravelsbach und Gainfarn thätig, im Jahre 1829 wurde er Pfarrer in Matzleinsdorf [200] bei Melk, 1846 in Oberweiden und 1854 in Traiskirchen, wo er im Alter von 71 Jahren starb. Die Muße seines Berufes widmete er dem Studium der Pflanzenkunde, er legte ein großes Herbarium an, welches später nach Lilienfeld kam. Im Stifte Melk selbst gründete er den botanischen Garten, in welchem er eine Menge zum Theile sehr seltener Pflanzen aufzog, von denen einige jetzt noch jährlich blühen. Er stand im lebhaften schriftlichen Verkehre mit den berühmtesten Botanikern seiner Zeit und widerlegte als Pfarrer von Oberweiden mit dem Pfarrer Alexander Matz von Angern und Moriz Winkler die vorgefaßte irrige Meinung, daß es im Kreise unter dem Manhartsberge keine seltenen Pflanzen gebe, indem er mit seinen Collegen mehrere für ganz Deutschland neue Arten dort entdeckte. Host in seiner Flora austriaca gedenkt seiner in rühmlichster Weise und P. M. Opiz berichtigt eine Angabe in de Candollé’s Prodromus XIII, P. I, p. 55, bei Solanum Reineggeri Op., wo Böhmen als Fundort und Opiz als Finder angegeben stehen, dahin, daß Reinegger allein der Entdecker dieser nicht in Böhmen, sondern wahrscheinlich in Niederösterreich aufgefundenen Pflanze sei.

Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins u. s. w. (Wien, 8°.) V. Jahrg. S. 66, in Neilreich’s „Geschichte der Botanik in Niederösterreich“.