Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rangger, Joseph
Band: 24 (1872), ab Seite: 333. (Quelle)
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Ranger, Johann (Maler und Paulanermönch), geb. in Tirol im Jahre 1700, gest. zu Lepoglava bei Warasdin 27. Febr. 1753). Ueber diesen Malermönch sind nur sehr dürftige Nachrichten [334] vorhanden. Obgleich aus Tirol gebürtig, hatte er doch die meiste Lebenszeit in Croatien zugebracht. Wie er dahin gekommen, wie er Mönch des Paulanerklosters zu Lepoglava bei Warasdin geworden, wo er die Malerei erlernt, in welcher er nach den noch vorhandenen Arbeiten zu schließen, keine gewöhnliche Geschicklichkeit besaß, über alles dieses geben die Quellen, die über ihn berichten, keine nähere Auskunft. Von seinen Arbeiten sind noch mehrere vorhanden, so in der bei dem Schlosse Belz befindlichen Kirche einige im Jahre 1739 gemalte Bilder mit Darstellungen aus dem .Leben der h. Maria; in der Nähe des Altars des h. Stephan mehrere Scenen aus seinem Leben; in der Sacristei Scenen aus dem Leben Jesu: „Die Taufe Christi“, „Die Hochzeit zu Galiläa“, „Der Einzug in Jerusalem“. Im Jahre 1742 schmückte er die Kirche des Klosters zu Lepoglava, in welchem er als Mönch lebte, mit seinen Werken. Auf der Wölbung malte er in fresco die „vier Evangelisten“ mit vielen Engeln und architektonischen Zierathen, an den Wänden zur Rechten und zur Linken sieht man auf ersterer „Jesus treibt die Krämer aus dem Tempel“, auf letzterer: „Jesus unter den Schriftgelehrten“. Im folgenden Jahre malte er 20 Bilder mit Darstellungen aus dem Leben Jesu, und 14 andere mit Scenen aus dem Leben der h. Einsiedler. Im Jahre 1750 führte R. die Frescen in der St. Georgscapelle bei Lepoglava aus, sie stellen den „H. Georg“, den „H. Anton“ und die „schmerzhafte Mutter Gottes“ dar. Auf der Wölbung malte er die „vier Evangelisten“, die „vier Kirchenväter“ und auf dem Chore die „H. Cäcilia“. Im Jahre 1752 aber malte er in der St. Johanneskirche zu Lepoglava die Fresken um den Altar des h. Florian. In dem Werke von Bedekovich: „Natale solum S. Hieronymi“ findet man auf S. 395 eine Abbildung des Hochaltars in der Kirche von Strigau mit der Unterschrift: F. Joannes Ranger Ord. L. P. p. E. del. In Benger’s handschriftlichem Werke: „Sinopsis historico-chronologica monasterii Lepoglavensis Ord. S. Pauli Er. Prov. Croato Slavonicae“ findet sich über Ranger’s Ableben folgende Notiz: „A.. 1753. obiit hoc quoque anno die 27. Januarii, Lepoglavae Rel. frater Joannes Ranger professus, natione Tyrolensis, Pictor insignis, et Religiosus optimus, aetatis a. 53.“ Vielleicht stammt Johannes Ranger aus derselben Familie, zu welcher der Tiroler Landesvertheidiger Joseph Rangger [s. d. Folgenden] gehört, denn die verschiedene Schreibart mit einem und mit zwei g hat eben nicht viel zu sagen.

Kukuljević-Sakcinski (Iván), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Lexikon der süd- slavischen Künstler (Agram 1859, Ljud. Gaj, Lex. 8°.) S. 364.