BLKÖ:Radislovitsch, Elisabeth

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 199. (Quelle)
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Radislovitsch, Elisabeth (Humanistin, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Wien 29. April 1855). Eine Wiener Bürgerstochter, Namens Braun, heirathete sie den Handelsmann Radislovitsch und stiftete sich ein bleibendes Andenken durch ihr ddo. 17. Mai 1854 als Witwe errichtetes Testament. In diesem legirte sie ihr Haus Nr. 329 (alt) in der Leopoldstadt der Gemeinde Leopoldstadt für die unentgeltliche Mädchen-Arbeitsschule und für die Knaben-Beschäftigungsanstalt, welche zwei Anstalten sich damals im Leopoldstädter Armenhause befanden. Von dem Erträgnisse dieses Hauses sollen die Besoldungen der Lehrer und die Schulbedürfnisse bestritten werden. Auf das Haus ist die Inschrift zu setzen: „Radislowitsch-Braun’sches Stiftungshaus.“ Außer einigen anderen frommen Legaten widmete sie ferner 1000 fl. dem Vereine zur Versorgung und Beschäftigung erwachsener Blinden; 1000 fl. dem Institute der barmherzigen Schwestern in der Leopoldstadt; 1000 fl. den barmherzigen Brüdern ebenda; 1000 fl. dem Armenhause in der Leopoldstadt; 1000 fl. in fünfpercentigen Staatsschuldverschreibungen der daselbst zu errichtenden Kleinkinder-Bewahranstalt und endlich fällt nach dem Ableben ihres Schwiegersohnes ein Capital von 20.000 fl. zu gleichen Theilen der unentgeltlichen Mädchen-Arbeitsschule in der Leopoldstadt, der Knaben-Beschäftigungsanstalt ebenda, und der Kleinkinder-Bewahranstalt zu.

Oesterreichischer Volksfreund (Wiener Blatt, gr. 8°.) 1855, S. 453: „Ein echt christliches Testament“.