BLKÖ:Potocki, Jakob (Wojwode)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 23 (1872), ab Seite: 158. (Quelle)
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19 a Jacob Potocki (Wojwode zu Bracław geb. 1554, gest. zu Smolensk 16. Jänner 1613), Ein Sohn des Nikolaus P. und Bruder des vor Smolensk gestorbenen Johann P. Jacob wurde am Hofe des Fürsten von Siebenbürgen Stephan Bathory, nachmaligen Königs von Polen, erzogen. Ursprünglich zur lutherischen Religion sich bekennend, trat er später zum Katholicismus über. Er kämpfte 1600 gegen Michael, Fürsten der Walachei, leistete den hereindringenden Tartaren kräftigen Widerstand und war im Kriege gegen König Karl von Schweden in Liefland und im Zebrzydowski’schen Aufstande eine mächtige Stütze seines Königs Sigismund III. von Polen. Mit demselben zog er auch 1609 in den moskowitischen Krieg und wohnte der Belagerung von Smolensk bei. Als sein Bruder Johann während derselben starb, übernahm Jacob das Commando desselben, erstieg bei einem Sturme auf die Stadt einer der Ersten die Mauern, nahm den moskowitischen Commandanten gefangen und bemächtigte sich der Stadt. Für diese rühmliche Waffenthat ernannte ihn der König zum Wojwoden von Bracław, welche Wojwodschaft durch seines Bruders Tod eben erledigt war. Durch Krankheit war P. verhindert, den König im Jahre 1612 auf seinem Zuge nach Moskau zu begleiten, welches nunmehr [159] aufgegeben werden mußte, und in Folge dessen das Moskowitenreich, das bereits Wladislaus Sigmund, den Sohn des Polenkönigs Sigmund III. zum Czaren erwählt hatte, für Polen verloren ging. Jacob P. war zwei Mal vermält, zuerst mit Hedwig aus dem Hause Prosniowski, mit welcher zusammen er das Dominicanerkloster zu Jesupole stiftete; zum anderen Male mit Hedwig, Tochter des Grafen Stanislaus Tarnowski. Sein Sohn aus erster Ehe Nikolaus war Palatin von Krakau und polnischer Kronfeldherr; von jenen aus seiner zweiten Ehe, trat Jacob in den geistlichen Stand, Johann starb in türkischer Gefangenschaft und Stanislaus war Wojwode von Krakau und Kronfeldherr. –