BLKÖ:Posztrehowsky von Millenburg, Franz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Potaky (Maler)
Band: 23 (1872), ab Seite: 143. (Quelle)
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Posztrehowsky von Millenburg, Franz (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Reichenau in Böhmen im Jahre 1747, gest. zu Wien 15. März 1818). Trat im April 1763 als Gemeiner bei d’Alton-Infanterie in die k. k. Armee. Im bayerischen Erbfolgekriege als Rittmeister zum Fuhrwesencorps übersetzt, kam er nach Beendigung desselben wieder in sein Regiment zurück und wurde während des Türkenkrieges zum Major bei Samuel Gyulay-Infanterie befördert. P. commandirte mehrere Jahre hindurch das 4. Bataillon dieses Regiments und wurde von seinen Vorgesetzten der musterhaften Ordnung und strengen Manneszucht wegen, die in demselben herrschte, mehrere Male belobt. 1794 wurde P. in Folge seiner 30jährigen tadellosen Dienstzeit in den österreichischen Adelstand erhoben. In den Kriegen gegen Frankreich stand P. zuerst am Rhein, wo er sich in den Feldzügen 1794 und 1795 vielfältig rühmlich bemerkbar machte. Später kam P. als Oberstlieutenant nach Italien, wo er sich das höchste Ehrenzeichen errang, dessen ein österreichischer Officier theilhaft werden kann. In der Schlacht bei Bassano (6. November 1796) war P. mit seinem Bataillon am linken Flügel aufgestellt, den der Feind, nachdem er Lénouve genommen, bereits zum Weichen brachte. In diesem Augenblicke erhielt P. von dem General Grafen Hohenzollern den Befehl, vorzurücken. Mit Entschlossenheit griff P. den Feind an und warf ihn zurück. Allein während die Franzosen Verstärkungen erhielten, war P. auf sich selbst angewiesen. Vergebens [144] waren alle seine Anstrengungen, den Feind nochmals zu werfen. Viermal versuchte er den Angriff, und jedesmal mißglückte derselbe. Schon waren 500 Mann des Bataillons kampfunfähig, fast alle Officiere todt oder verwundet, und doch versuchte P. noch einen fünften Angriff. Vom Pferde absitzend, sich zu Fuß an die Spitze seines Bataillons stellend, stürmte er mit dem Rufe: „Mir nach, Kinder!“ zum fünften Male und jagte die Franzosen in die Flucht. Und jetzt erst traf die so nöthige Unterstützung ein. Der commandirende Feldzeugmeister Baron Alvintzy bezeugte P. selbst, daß es nur seinem beispiellosen Muthe zuzuschreiben sei, daß die Umgehung des österreichischen linken Flügels dem bereits weit vorgedrungenen Feinde unmöglich gemacht wurde. P. wurde noch auf dem Schlachtfelde für seinen Heldenmuth zum Obersten ernannt und in der 66. Promotion (vom 18. August 1801) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Auch 1799 und 1800 führte P. mit Ruhm das Commando seines Regiments. Im Treffen bei Verona riß er einem gemeinen Soldaten das Gewehr aus der Hand und führte das Bataillon zu Fuß gegen den Feind, in die Reihen desselben eindringend. Ebenso that P. sich bei Magnano und Novi durch seine heroische Tapferkeit hervor, die er jedoch jedesmal mit Wunden bezahlte. Zu Anfang des Jahres 1800 trat P. als General-Major in den Ruhestand über, den er noch 18 Jahre genoß, bis er zu Wien im Alter von 71 Jahren starb.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 8°.) S. 618 u. 1743.