Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 22 (1870), ab Seite: 414. (Quelle)
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Plech, Johann (slovakischer Schriftsteller, geb. in Ungarn 10. Mai 1795). Besuchte anfänglich verschiedene Schulen, mußte aber großer Dürftigkeit halber den Schulbesuch aufgeben und ein Handwerk ergreifen. Er wählte das seines Vaters, die Papiermacherei und blieb dabei bis zum Jahre 1821; da er eben den Drang [415] zu Höherem in sich fühlte, gab er das Handwerk auf und ging zuletzt nach Käsmark, wo er die Gymnasialstudien vollendete. Im Jahre 1824 begab er sich nach Eperies und hörte an dem dortigen protestantischen Collegium Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaft. Später übernahm er eine Erzieherstelle bei dem ungarischen Edelmann Ladislaus Szentivány in Gömör, welche er durch ein paar Jahre versah. Im Jahre 1826 erhielt er eine Caplanstelle, zwei Jahre später die Pfarre zu St. Johann, von dort wurde er in gleicher Eigenschaft nach Sabinov übersetzt und von dort im Jahre 1834 nach Liptau, wo er sich im Jahre 1867 noch befand; auch bekleidete er seit 1842 das Seniorat. In den gehässigen Fehden und Streitigkeiten seiner Kirche in Ungarn behauptete er eine würdige, echt priesterliche Haltung und war deßhalb bei einer Partei ebenso beliebt, wie bei der anderen verhaßt. Er schrieb mehreres für die Zeitschriften „Orel Tatransky“ (der Adler aus dem Tatragebirge) und „Priatel ludu“ (der Volksfreund), gab eine Uebersetzung der Erzählung von Zschokke: „Das Goldmacherdorf“ unter d. Titel: „Zlatnica“ (Leutschau 1847) heraus. Im Jahre 1852 veröffentlichte er das Büchlein: „Kratky návod ku zlepšeni polního hospodářstvi“, d. i. Kurze Anleitung zur Verbesserung der Feldwirtschaft. In Handschrift bewahrt er eine slovakische Uebersetzung der Zschokke’schen Erzählung: „Meister Jordan oder das Handwerk hat einen goldenen Boden“, und ein Lesebuch für Gemeindeschulen. P. thut viel für die sittliche und geistige Hebung seiner Pfarrkinder.

Slovník naučný, Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladislaus Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. VI, S. 443.