BLKÖ:Pichler, Karl (Schriftsteller)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 259. (Quelle) | |||
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Jonathan Swift Gulliver’s Reisen unter dem Titel: „Gulliverovy cesty“, 2 Theile (Prag 1852, Heß, 12°.). In den letzten Jahren arbeitete er an einer čechischen Anthologie, welche die Musterstücke der schönen Literatur der classischen und der modernen Zeit enthalten sollte. Der Tod, der ihn im Alter von 54 Jahren nach kurzer Krankheit dahingerafft, unterbrach die Vollendung und den Druck dieses Werks. In seinem Nachlasse befanden sich zahlreiche Materialien aus dem Gebiete der schönen Literatur, Fragmente seiner literarischen Studien u. dgl. m. [Slovník naučný, Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. VI, S. 357, Nr. 8.] –
13. Karl Pichler (Schriftsteller, geb. zu Budějovic in Böhmen im Jahre 1811, gest. zu Krakau 21. Februar 1865). In seiner Vaterstadt, später in Wien beendete er die Studien, an letzterem Orte versah er im Hause eines griechischen Kaufmanns die Erzieherstelle und erlernte vorzüglich die neugriechische Sprache. Nebenbei betrieb er fleißig das Studium der schönen Wissenschaften und der modernen Sprachen. Nach beendeten Studien trat er bei der galizischen Staatsbuchhaltung in den Staatsdienst, widmete aber seine Muße literarischen Beschäftigungen und dem Ertheilen des Unterrichts. Auch der Pflege der Sprachen blieb er treu und hatte sich die griechische Sprache in einem seltenen Grade der Vollkommenheit, wie auch die Kenntniß mehrerer slavischer und romanischer Idiome, des Englischen, Vlämischen, Dänischen und des Ungarischen angeeignet. Dabei vernachlässigte er nicht seine Muttersprache, in welcher er mit Vorliebe die alten Denkmäler ihrer Literatur studirte. P. hat zahlreiche Uebersetzungen aus der schönen Literatur fremder Sprachen vollendet und Mehreres durch den Druck veröffentlicht. In der „Včela“ erschienen in den Jahren 1841–1843 viele Uebertragungen aus dem Italienischen, Polnischen und Lateinischen. Selbstständig hat er herausgegeben eine Uebersetzung von Bernardin Saint Pierre’s „Chaumiere indienne“ unter dem Titel: „Chýše indicka“ (Prag, Spinka, 12°.) und von