Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Otto, Rudolph von
Band: 21 (1870), ab Seite: 135. (Quelle)
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Otto, Heinrich (Landschaftsmaler, geb. zu Wien um das Jahr 1840). Er erhielt in Wien seine künstlerische Ausbildung, besuchte längere Zeit daselbst die Akademie der bildenden Künste und wurde im J. 1862 für die beste Landschaftzeichnung von eigener Erfindung mit der goldenen Füger’schen Medaille ausgezeichnet. Dann arbeitete er im Atelier Rahl’s, und dieser große Meister blieb nicht ohne Einfluß auf das vielversprechende und damals noch ungemein bildsame Talent des jungen Künstlers. O. hat zu seinen künstlerischen Studien Ausflüge in die meisten Kronländer Oesterreichs, nach Oesterreich ob und unter der Enns, Ungarn, Steiermark, Krain, Tirol, Salzburg und in den Jahren 1863 und 1864 eine Reise nach Rom und Neapel gemacht, nachdem er Oberitalien, das vormals österreichische Lombardo-Venedig, schon früher zu künstlerischen Zwecken durchstreift hatte. Seit dem Jahre 1853 hat O. seine Werke im österreichischen Kunstvereine ausgestellt, und zwar im genannten Jahre: „Partie in der Gosau“ (200 fl.); – 1854: „Aus dem Innthale im Hausruckwalde in Bayern“ (280 fl.); – 1855: „Das Tragaesergebirge bei Bruck an der Mur“ (150 fl.); – „Partie bei Mauerbach“ (120 fl.); – „Eichenwald aus Ungarn“ (400 fl.); – 1856: „Partie aus Krain“ (400 fl.); – „Eine Mühle in Ungarn“ (300 fl.); – „Landschaft im Regen“, – „Waldpartie“, beide bei Güns in Ungarn (je 60 fl.); – „Partie aus dem Prater“ (50 fl.); – 1857: „Partie aus der Brigittenau“ (60 fl.); – „Aupartie aus dem Prater“, Kohlenzeichnung (70 fl.); – „Heranziehendes Gewitter“ (300 fl.); – „ „Mondlandschaft“ (300 fl.); – „Partie aus Kärnthen“ (120 fl.); – 1858: „Weiden bei Lundenburg, Abendlandschaft“ (200 fl.); – 1859: „Partie vom Lido Venedig, Abendlandschaft“ (100 fl.); – „Schloss Brunnenburg bei Meran“ (300 fl.); – 1860: „Mondnacht bei Vicenza“ (400 fl.); – „Die Ebenen bei Trient“ (300 fl.); – „Dorf bei Desenzano am Gardasee“, Kohlenzeichnung (50 fl.); – 1861: „Motiv vom Gardasee bei Desenzano“ (350 fl.); – 1862: „Landschaft bei Dämmerung“ (250 fl.); – „Motiv aus der Umgebung von Bruck an der Mur“; – „Motiv bei Meran“ (300 fl.); – 1865: „Villa d’Este“ (vom österr. Vereine zur Verlosung 1865 um 280 fl. angekauft); – „Brunnen bei Grotta Ferrata“ (150 fl.); – „Strasse aus Rom“; – „Strasse aus Neapel“, beides Aquarellstudien; – 1866: „Das Schlachtfeld von Aspern“, mit der Ansicht von Aspern, Eßlingen und der Insel Lobau (500 fl.); – „Motiv von Desenzano“, eine Concursskizze; – „Ob sie wohl kommen wird beten an mein Grab?“, Kohlenzeichnung; – 1867: „Fischmarkt in Rom“ (160 fl.). In diesem Jahre führte er auch die ihm von Seite des Wiener Gemeinderathes übertragene Ausschmückung des großen Saales im Cursalon aus, in dessen vier Hauptfeldern er die vier Baumarten Palme, Cypresse, Pinie und Eiche in vier Wandbildern charakterisirte; leider wird durch die nicht glücklich ausgeführte architektonische Decoration der Eindruck dieser Fresken, in welchen sich O. ganz insbesondere als Schüler Rahl’s kundgibt, ziemlich bedeutend beeinträchtigt. [136] O. ist noch ein in der Entwickelung begriffenes, jedoch ausgesprochenes Talent, voll Eigenart und daher vielverheißend, wenn ihn nicht die Kunst, die nach Brot geht, auf jenen vielbetretenen Weg, den Alles wandelt, nämlich den des Gewöhnlichen, drängen wird.

Kataloge der Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1853, August; 1854, Mai; 1855, Jänner, Februar, April; 1856, Jänner, April, Juni, Juli; 1857, Jänner, Februar, März, Mai, Juni; 1858, Jänner; 1859, Jänner, März; 1860, Februar, April, Mai; 1861, Februar; 1862, Jänner, März, Juni; 1865, Jänner. April, Mai, November; 1866, Februar, März, October. – Wiener Zeitung 1862, Nr. 231, S. 47: „Preisvertheilung in der k. k. Akademie der bildenden Künste“. – Neue freie Presse 1867, Nr. 1033, im Feuilleton. – Vaterland (Wiener polit. Blatt) 1862, Nr. 64, im Feuilleton. – Botschafter (Wiener polit. Blatt) 1865, Nr. 26, im Feuilleton.