BLKÖ:Ottenberger, Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 128. (Quelle)
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Ottenberger, Joseph (Schriftsteller, geb. zu Gröbnik in Oesterreichisch-Schlesien 11. April 1768). Sein Vater war Hofgärtner auf der Deutschmeister’schen Herrschaft Freudenthal. Der Sohn besuchte das Piaristen-Gymnasium in Prag und in den Jahren 1789–1795 die Hochschule daselbst, die Philosophischen und Rechtsstudien beendend. Im Jahre 1796 wurde er erster Universitäts-Kanzelist und erhielt, nachdem er die erforderlichen Richteramts- und politischen Prüfungen abgelegt, im J. 1798 den Titel eines kön. Actuars der Universität; im Jahre 1805 wurde ihm mit Beibehalt der Actuarstelle die Supplirung einer Professur am k. k. akademischen Gymnasium übertragen, worauf er im J. 1807 wirklicher Professor der Geographie und Geschichte an demselben wurde. Im Jahre 1808 erlangte er die philosophische Doctorwürde, 1814 erwählte ihn die philosophische Facultät zu ihrem Facultätsnotar, 1831 die Landesstelle zum Syndicus und Universitätsnotar, nachdem er schon seit 1815 Vice-Syndicus gewesen. Im Jahre 1835, in welchem O. noch im Dienste war, betrug seine Dienstzeit als Universitätsbeamter bereits 40, als öffentlicher Lehrer 30 Jahre. Alle meine Nachforschungen nach der Zeit seines Ablebens waren vergeblich, selbst der „Slovník naučný“, der doch in Prag, wo Ottenberger lebte und öffentlich bedienstet war, erscheint, weiß nur (Bd. V, S. 1179) zu berichten, daß O. im Jahre 18353 noch als Universitätsnotar bedienstet war. O. beschäftigte sich fleißig mit Studien über Geschichte und Alterthümer der alten Völker des Erdballs und hat Mehreres in dieser Richtung veröffentlicht, und zwar: „Das Kriegswesen der Römer, grösstentheils nach antiken Denkmalen; zunächst für Studirende herausgegeben von A. J. M(illerbache)r, geordnet und erklärt in deutscher und lateinischer Sprache“, 5 Hefte Text, 1 Heft mit 52 K. K. (Prag 1824, gr. 8°., die K. K. in gr. 4°.); – „Aegyptische Alterthümer [129] nach antiken Denkmalen“ (ebd. o. J., mit 22 K. K, gr. 4°.); – „Die sieben Wunder der Welt, geordnet und erklärt“ (ebd. 1824, gr. 8°.), mit einem Hefte K. K. in Fol. Mehreres in dieser Richtung scheint O. in Handschrift hinterlassen zu haben.

Nowack (Karl Gabriel), Schlesisches Schriftsteller-Lexikon (Breslau 1843, Korn, 8°.) VI. Heft, S. 88.