BLKÖ:Orczy, Béla Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 84. (Quelle)
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2. Béla Freiherr Orczy (geb. 16. Februar 1823), ist ein Sohn des Freiherrn Georg aus dessen Ehe mit Elisabeth Gräfin Berényi. Der Graf hat seine Studien in Pesth an den öffentlichen Lehranstalten beendet und soll schon im Alter von 14 Jahren das Doctorat der Philosophie erlangt haben. Nun beendete er die Rechtsstudien, [85] erlangte gleichfalls die juridische Doctorwürde und wurde nunmehr beeideter Advocat. Seine öffentliche Laufbahn begann er im Pesther Comitate als Unternotär, wurde darauf Obernotär des Heveser Comitates und trat im Jahre 1847 als Mitglied des Oberhauses in den ungarischen Landtag. Während der Sturmjahre 1848 und 1849 lebte er zurückgezogen auf seinen Gütern, sich mit deren Verwaltung, mit Kunst und Literatur beschäftigend. Er ist Dilettant in allen Künsten, in der Malerei, Musik und schönen Literatur. Für das Vadáz-Album (Jagd-Album) schreibt er fleißig Sport-Artikel mannigfacher Art und, wie mit der Feder, behandelt er mit dem Pinsel Sportgegenstände mit feinem Geschmack. Auch auf dem Gebiete der Musik kein Fremdling, spielt er einige Instrumente, und das bei Rózsavölgyi in Pesth im Jahre 1865 erschienene Tonstück: „Emlékeim. Magyar dalok“, ist auch ein Beleg seines Compositionstalents. Im Reichstage des Jahres 1861 als Mitglied des Oberhauses, sprach er für die Adresse, und documentirte sich in seiner übrigens gemäßigten Rede als guter Ungar, wie es sein Großvater Laurenz war. [Fata Morgana. Pesther Blätter für Kunst, Literatur u. s. w. Redigirt von Hermine Czigler von Enyvecse, II. Jahrgang (1865), Nr. 34: „Baron Béla Orczy“, mit Porträt von Jos. Marastoni. – Der ungarische Reichstag 1861 (Pesth 1861, Osterlamm, 8°.) Bd. II, S 433–443.] –