Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 102. (Quelle)
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Orłowski, Lucas (Maler, lebte und arbeitete in Krakau um die Mitte des 18. Jahrhunderts, Geburts- und Sterbeort und Jahr unbekannt). Er war ein Schüler des geschickten Krakauer Malers Thaddäus Konicz [Bd. XII, S. 413], in dessen Geschmack und Geist, da er eben keine anderen Vorbilder hatte und kannte, er auch arbeitete. Seine Blüthezeit in Krakau, wo er die meisten Arbeiten ausführte – jedoch auch in Lemberg und an anderen Orten Galiziens finden sich Bilder seiner Hand – fällt in die Sechziger-Jahre des vorigen Jahrhunderts. Schon im Jahre 1745 war er Meister, später Senior der Krakauer Malerzunft, mitthätig bei der Reform ihrer Statuten, in Folge deren sie der Jagiellonischen Universität sich unterordnete und diesen Act dem damaligen Rector überreichte. Von Orłowski’s Arbeiten sind bekannt mehrere Altarbilder in der Marienkirche zu Krakau, in jener der Missionäre auf dem Kazimirz und zwei Bilder vor der Loretto-Capelle in der Kapuzinerkirche; in der Pfarrkirche zu Lanckron auf dem linken Seitenaltare ein heiliger Sebastian, 1762 gemalt; in der Sakristei der Lemberger Kathedrale ein Porträt der Marianna von Ruszkowski; in eben dieser Sacristei befinden sich auch noch andere Bildnisse eben dieses Künstlers mit Angabe seines Namens an den Bildrändern, aber die gemalten Personen sind leider unbekannt. O. malte historische Altarbilder und Porträte, er war seiner Zeit als Porträtmaler sehr gesucht und wurde oft auf die Edelhöfe des vornehmen Adels berufen, daher sich auf denselben viele Arbeiten seiner Hand noch versteckt und verstellt befinden mögen. Seine Zeitgenossen rühmen ihn als einen trefflichen Künstler, und in einem jetzt schon seltenen, in Rom im Jahre 1764 in Folio erschienenen Buche: „Sacra rituum ... Beatificationis et canonisationis Ven. Vinceniti Kadlubek de Rosis“ heißt es von ihm, S. 12: „primus, peritus, ipse est vir in arta pictoria peritissimus et magister ac Congregationis Pictorum in urbe Cracoviensi senior pater“. Die Zeit seines Todes ist unbekannt, doch fällt derselbe nach dem Jahre 1762, da noch Bilder von ihm vorhanden sind, die diese Jahreszahl tragen.

Rastawiecki (Edw.), Slownik malarzów polskich i t. d., d. i. Lexikon der polnischen Meter u. s. w. Bd. II, S. 84; Bd. III, S. 342. – Galęzowski (A.), Kalendarz domowy na rok 1832, d. i. Hauskalender auf das Jahr 1832. Herausgegeben von – – (Warschau), S. 26. – Gazeta Lwowska 1852, Dodatek, d. i. Lemberger Zeitung 1852, Beilage Nr. 52, S. 208 [in Felician Lobeski’s Beschreibung der Gemälde in den Kirchen Lembergs].