BLKÖ:Neustätter, Louis

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Neuwirth, August
Band: 20 (1869), ab Seite: 307. (Quelle)
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Neustätter, Louis (Maler, geb. zu Wien). Zeitgenoß. Ueber Bildungsgang und Lebensverhältnisse dieses Künstlers, der überdieß nicht bloß mit Pinsel und Palette arbeitet, sondern auch die praktischen Bedürfnisse der Kunst, welcher er angehört, in’s Auge faßt und denselben in seinen Kreisen Eingang zu verschaffen sucht, ist wenig bekannt. N. lebt und arbeitet seit Jahren in Wien, wo seine Bilder, theils Porträte, theils Genrestücke, in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins etwa seit 1856 ziemlich häufig zu sehen sind. Im Jahre 1862 fungirte N. als Mitglied der Ausstellungs-Commission der Kunstabtheilung in London und überwachte auch nach beendeter Ausstellung im Monat October im Auftrage des Handelsministeriums die Rücksendung der in London österreichischer Seits ausgestellten Kunstwerke, eine Vertrauungsstellung, die ebenso ein reges Interesse für die Kunst überhaupt, als Vertrauen von Seite der Auftraggeber, als auch jener, die sich bei Ausstellung durch Zusendung ihrer Werke betheiligt hatten, voraussetzt. Bald nach seiner Rückkehr hielt N. in einer der Monatsversammlungen der Wiener Künstlergenossenschaft einen Vortrag über die Londoner Kunstausstellung und die englischen Kunstverhältnisse im Allgemeinen, woran er dann zeitgemäße Betrachtungen über die Kunstzustände in Oesterreich, über das Verhältniß unserer Kunst zur Industrie und über das künstlerische Vereinsleben knüpfte. Von N.’s eigenen Kunstwerken sind durch Ausstellungen bekannt geworden, in den Jahren 1856 und 1857 mehrere „Bildnisse“, darunter jenes des Fabrikanten Ritter von Spörlin; – „Eine Bachantin“, vom Kunstvereine für die Verlosung 1858 um 300 fl. angekauft; – 1858: „Das Bildniss des Hof-Opernsängers Walter“; – „Ein weiblicher Studienkopf“ (150 fl.); – 1859: „Italienerin, weiblicher Studienkopf“, vom österreichischen Kunstverein zur Verlosung desselben Jahres um 262 fl. angekauft; – ein anderer „Weiblicher Studienkopf“ (300 fl.) und „Er ist’s“ (350 fl.); – 1860: „Dame am Kamin“ (240 fl.); – „Bildniss des Dichters Feldmann“; – „Die tröstende Freundin“ (300 fl.); – „Weiblicher Studienkopf“ (220 fl.); – 1861: „Betende Italienerin“, vom Vereine zur Verlosung um 600 fl. angekauft; – „Siesta“ (300 fl.); – 1862: „Die Waisen“ (500 fl.); – „Ein stiller Wunsch“ (300 fl.); – 1864: „Die Witwe“, vom Vereine zur Verlosung um 325 fl. angekauft; [308] – „Die Schwärmerin“ (200 fl.). Den Sujets mehrerer Bilder nach zu urtheilen, hat der Künstler auch Italien besucht.

Kataloge der Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins, 1856, Mai Nr. 28; 1857, Februar Nr. 44, 52; November-December Nr. 32; 1858, Februar Nr. 38; April Nr. 26; Juni Nr. 30, 32; October Nr. 60; 1859, Jänner Nr. 11; October Nr. 26; November Nr. 11; December Nr. 14; 1860, Februar Nr. 13; März Nr. 2, 10; November Nr. 33; December Nr. 3; 1861, Jänner Nr. 45; Mai Nr. 55; October Nr. 13; 1862, Februar Nr. 15; September Nr. 4; 1864, Mai Nr. 8; Juli Nr. 26; October Nr. 22; 1868, Juli Nr. 39. – Wiener Zeitung 1862, Tagesbericht Nr. 242; – dieselbe 1863, Nr. 36.