BLKÖ:Nell von Nellenburg und Damenacker, die freiherrliche Familie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Nelly, St.
Band: 20 (1869), ab Seite: 170. (Quelle)
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Ueber die freiherrliche Familie Nell von Nellenburg und Damenacker. Die Nell von Nellenburg sind ein rheinländisches, in der Grafschaft Nellenberg (Nellenburg) bei Coblenz und in Trier angesessenes Adelsgeschlecht, welches den königl. preußischen Adel- und den erbländisch österreichischen Freiherrnstand besitzt. Christian Nell erhielt mit Diplom vom 25. April 1709 den Reichsadel mit dem Prädicate von Damenacker; im Jahre 1717 erwarben Johann Peter Nell von Damenacker, k. k. Rath und Oberpostverwalter zu Prag, und sein Bruder Johann Heinrich, k. k. Hauptmann im Regimente Markgraf Baden-Durlach, den Reichsritterstand mit dem Ehrenworte „Edle von“, nachdem Ersterer schon zwei Jahre früher, 1715, den böhmischen Ritterstand und das Incolat erhalten hatte. Johann Peter war ein geschickter Chartograph und hat in dem seiner Zeit geschätzten Homan’schen Atlas die Karte von Deutschland verfaßt. Von Johann Peter’s zwei Söhnen Leopold Wilhelm und Franz Anton ist Letzterer der Stifter der österreichischen noch heute blühenden Linie. Franz Anton, der sich dem österreichischen Staatsdienste gewidmet, während der Usurpation Böhmens durch Karl VII. auch zu jener auserlesenen Schaar gehörte, die sich der neuen Sonne zuwendeten und in Folge dessen nach Vertreibung des Usurpators von der Kaiserin mit noch vielen Anderen aus dem Lande gewiesen worden, war zuletzt Hofrath der k. k. obersten Justizstelle und starb als solcher zu Wien im Jahre 1783. Sein Sohn Raphael (geb. zu Prag 21. März 1760) [171] diente gleichfalls im Justizfache, ward Appellationsrath in Brünn, Landrechts-Präsident in Krain, Vice-Präsident der Appellationsgerichte zu Klagenfurt und Prag, und in Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienste mit Diplom vom Jahre 1822 in den erbländischen Freiherrnstand erhoben. Sein Sohn ist Franz Maria, dessen Lebensskizze oben mitgetheilt worden. Dieser hinterließ aus seiner Ehe mit Sidonie Freiin Wetzlar von Plankenstein (geb. 10. September 1810, gest. 7. Mai 1849) zwei Söhne: Freiherr Gustav (geb. 1. August 1832) und Freiherr Rudolph (geb. 1834, gest. 1858) und eine Tochter Franziska (geb. 20. December 1837), Ehrendame des freiweltlichen adeligen Damenstiftes zu Maria Schul in Brünn. [Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, Just. Perthes, 32°.) Jahrg. 1857, S. 517; Jahrg. 1859, S. 538; Jahrg. 1863, S. 657. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig 1863, Fr. Voigt, 8°.) Bd. VI, S. 466 u. 467.]

Wappen. Quadrirter Schild. 1 und 4: in Roth eine schrägrechts gelegte goldene Kornähre; 2 und 3: in Silber ein auf dem Meere schimmernder einwärtsgekehrter Delphin von natürlicher Farbe.